Reinigungskonzepte für Laufflächen und Liegeboxen

Präsentationen

Programm

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen veranstaltet am 18. Januar 2007 ab 10.00 Uhr einen Baulehrschau-Sondertag auf Haus Düsse zum Thema “Reinigungskonzepte für Laufflächen und Liegeboxen“.

Die seit über 30 Jahren üblichen Liegeboxenlaufställe sind mit planbefestigten Laufflächen oder mit Spaltenboden in den Laufflächen ausgestattet. Im Zeitablauf und mit regionalen Unterschieden wurden und werden die unterschiedlichen Böden bezüglich ihrer Eignung differenziert bewertet und dementsprechend auch eingesetzt. Neben der Trittsicherheit der Laufflächen ist die Verschmutzung und Trockenheit ein entscheidendes Problem.

Verschmutzte Laufflächen können einerseits zu Problemen mit der Klauengesundheit, andererseits zu verunreinigten Boxen mit verschmutzten Eutern führen. Das erhöht den Arbeitsaufwand zur Euterreinigung im Melkstand (bis hin zu Problemen bei automatischen Melksystemen), kann aber auch Eutererkrankungen begünstigen. Verschmutzte Laufflächen haben Auswirkungen auf das Stallklima und sind Ausgangspunkt für Ammoniakemissionen.

Dr. Wilfried Wolter (Regierungspräsidium Gießen) ist tätig in der Überwachung der für Milch geltenden Anforderungen im Erzeugerbetrieb. Er berichtet über den Einfluss der Einstreu auf die Eutergesundheit. Die Einstreumaterialien in den Liegeboxen haben sehr unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen und allein schon die Unterscheidung für Hoch- und Tiefboxen zeigt eine riesige Spannbreite auf. In Bezug auf Hygiene sollen sie einerseits für Trockenheit sorgen, um Keimen eine wichtige Lebensgrundlage zu entziehen, andererseits ist die Einstreu je nach Herkunft und Qualität aber auch schon bedeutender Träger für viele unerwünschte Stoffe und dient ihnen als Nährboden. Es gibt aber einige Managementmaßnahmen, um gegensteuern zu können.

Heinz-Günter Gerighausen von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LZ Haus Riswick) stellt die aktuellen Lösungen für stationäre Schieberanlagen vor. Je nach Einsatzzweck gibt es unterschiedliche Schieber-Bauformen, wichtig ist die Anpassung an die unterschiedlichen Bodenmaterialien, Bodenprofil und Räumbreite. Für die Funktionalität des Verfahrens sollten einige Vorgaben bei der Auswahl der Anlagentechnik, aber auch bei der baulichen Gestaltung z.B. der Abwurfstelle und des Misttransports beachtet werden. Weitere wichtige Kriterien sind die Kosten, die sich aus dem Anlagenpreis, dem Energiebedarf und dem Verschleiß/Wartungsaufwand ableiten lassen.

Andreas Pelzer von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen moderiert die Veranstaltung und wird auch über die Erfahrungen mit den verschiedenen Einstreumaterialien, bei Hoch- und Tiefboxen, und mit der Entmistungstechnik in den Düsser Stallanlagen berichten.

Anschließend werden mobile Geräte und Verfahren im praktischen Einsatz in den Stallungen von Haus Düsse vorgeführt. Dabei kommen sowohl Geräte zum Einsatz, die die Laufflächen abschieben, als auch Geräte, die die Liegeboxen ausfegen und einstreuen können. Die Palette reicht von leichten Hofschleppern über kleine Selbstfahrer mit diversen Anbaugeräten bis hin zu batteriegetriebenen Einachs-Abschiebehilfen. Auf Haus Düsse ist zudem ein Dungschieber-Roboter im Einsatz.

Darüber hinaus sind einige Hersteller von Schiebersystemen eingeladen, Informationen zu ihren Produkten zu präsentieren. Zudem befinden sich in der Baulehrschau der Landwirtschaftskammer Exponate zu Boden- und Boxengestaltung. Am Nachmittag wird eine Führung durch den Rinderstallbereich von Haus Düsse angeboten und Bauberater stehen in der Baulehrschau für Beratungsgespräche zur Verfügung.

Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich.