Jährlingsbockauktion 2009 - erfolgreiche Premiere mit auswärtigen Böcken!
Anlässlich der Frühjahrsauktion für Jährlingsböcke trafen sich in der vergangenen Woche Schafhalter und Schäfer im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse. Aufgrund des Angebotsrückganges der vergangenen Jahre öffnete die Schafzüchtervereinigung NRW die Absatzveranstaltung erstmalig für Züchter aus dem benachbarten Niedersachsen. Mit 34 Böcken der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf wurde das Meldeergebnis des Vorjahres dadurch um 9 Böcke überschritten. Insgesamt 11 der 31 aufgetriebenen Jährlingsböcke stammten aus 4 Zuchtbetrieben der benachbarten Zuchtverbände Weser-Ems, Niedersachsen und Stade. Die verbleibenden 20 aus 4 Zuchten in NRW. Zuchtböcke der Rassen Suffolk und Merinolandschaf wurden nicht aufgetrieben.
Reinhard Heintz aus Langgöns-Dornholzhausen – Preisrichter der Landesschafschau 2008 - prämierte 29 Böcke der Zuchtwertklasse I in vier Altersklassen. Beginnend mit der Klasse 1 – den älteren – standen zwei typvolle Böcke aus der Zuchtstätte Bernd Hibbeln in Dortmund vorn. Kat.-Nr. 2 war mit 157 kg schwerster Bock des Marktes. Er wurde später Reservesieger des Tages. Die Klasse bestach durch ihre Ausgeglichenheit. In der Klasse 2 kam Herr Heintz an Kat.-Nr. 9 aus der Zucht von Arnd und Petra Jochmann, Voerde nicht vorbei. Dieser Bock überzeugte durch einen enormen Rahmen. Er überragte alle Mitbewerber seiner Klasse um mehr als Handbreite. In der dritten Altersklasse verwiesen die Kat.-Nr. 19 und 22 – beide aus Zucht Erich Specht, Hünxe -die nachfolgenden auf die Plätze. Der Erstgenannte wurde im anschließenden Wettbewerb der Ia-prämierten aufgrund seiner bestechenden Korrektheit zum Siegerbock gekürt. Bei den jüngsten Böcken in Klasse 4 sah der Preisrichter Kat.-Nr. 27 aus Zucht Jochmann vorn. Dieser war enorm bemuskelt und erreichte trotz einem dreimonatigen Altersunterschied zu dem älteren das zweithöchste Gewicht des Tages. Die korrigierte tägliche Zunahme im Mastabschnitt betrug 666 Gramm.
Im züchterisch interessanten Wettbewerb der Bocknachzuchtsammlungen traten vier Söhne eines Vaters geschlossen gegeneinander an. Die Sammlung aus Zucht Jochmann setzte sich durch; die Söhne eines Bockes aus der Zucht von Henning Pferdmenges aus Bad Gandersheim präsentierten sich absolut einheitlich – wie aus einem Guss -. Den Ib-Preis erzielte Erich Specht mit der Nachzucht eines Bockes aus der Zucht von Klaus Wuttge, Krummhörn.
Aufgabe von Auktionator Rochus Rupp war es, 31 Böcke an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Dies gelang ihm auf Anhieb bei 21 Zuchtschafen. 4 weitere fanden erst im zweiten Anlauf einen neuen Besitzer. Somit wurde der Markt zu über 80 % geräumt. Erfreulich hoch war der Durchschnittspreis. Mit 783 € je Bock wurde der Steigpreis des Vorjahres um 305 € überschritten. In 2008 lag dieser bei lediglich 478 €. Sechs mal wurde die Schallgrenze von 1.000 € Zuschlagspreis durchbrochen. 15 Böcke fanden in heimischen Gefilden eine neue Schafherde. Von den 10 über die Landesgrenze hinaus verkauften, grasen nun 8 in Niedersachen, und jeweils einer in Rheinland-Pfalz und Thüringen.
Die nächste Schafauktion findet im Rahmen der NRW-Schaftage am 19./20. August im LZ Haus Düsse statt.
Text: Rochus Rupp