"Vom Acker in den Tank" - Biokraftstofftagung

Die Referenten der Tagung

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Die aktuelle Situation und die Perspektiven von Biokraftstoffen waren am 22. November 2007 Thema der Fachtagung "Vom Acker in den Tank" im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse. Den 75 Teilnehmern wurde im Rahmen der Veranstaltung seitens der DEUTZ-AG der weltweit erste Serienmotor für den Einsatz mit Rapsöl vorgestellt. Weitere Themen der Veranstaltung waren politische und technische Rahmenbedingungen bei Pflanzenöl, Biodiesel und Bioethanol sowie die aktuellen Herausforderungen in der Entwicklung. Weitere wichtige Erkenntnis der Tagung: Beim deutschen Dieselverbrauch wird seitens der ufop für 2007 erwartet, dass das auf EU-Ebene gesteckte Ziel für 2020, 10 % der fossilen Kraftstoffe durch erneuerbare zu ersetzen, in Deutschland bereits 2007 erreicht wird.
"Der Weltklimabericht und die Rekordpreise an den Rohölmärkten sowie an den Tankstellen erfordern hierzulande einerseits die klimawirksamen Emissionen zu mindern und andererseits die Energieeffizienz zu steigern", so begrüßte Anton Holz als Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NRW die Tagungsteilnehmer. Was die Landnutzung in NRW anbetrifft, wies Holz darauf hin, dass 2006 etwa 46.000 ha Ackerfläche im Rahmen der Flächenstillegung bzw. des Energiepflanzenanbaus für Bioenergiezwecke angebaut wurden. Das entspricht 4,6 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in NRW. Damit dominiert die Lebensmittelfunktion im Lande. Gleichzeitg sind im Biokrafstoffsektor beträchtliche Investitionen getätigt worden: So erzeugen in NRW vier Biodieselanlagen, mehrere zentrale sowie 72 dezentrale Ölmühlen Biokraftstoffe für den Dieselbereich und eine erste Bioethanol-Tankstelle mit Regionol wurde in Sendenhorst (Kreis Warendorf) eröffnet. Regionol ist ein Ethanol-, E-85-Kraftstoff, der dezentral in Kornbrennereien gewonnen wird. Fazit der Veranstaltung:
Der Biokraftstoffbereich ist angesichts der Steuerpläne der Bundesregierung bei Pflanzenöl und Biodiesel in einer schwierigen Situation. Steigende Rohstoffpreise können angesichts anziehender Mineralölpreise ausgeglichen werden. Der Politik kommt aktuell die Aufgabe zu, die Biokraftstoffentwicklung nachhaltig zu gestalten. Der bisher vorliegende Entwurf zur Nachhaltigkeitsverordnung, wird mit Zertifizierung und Kontrollmechanismen nicht gerade für eine Entbürokratisierung sorgen. Dezentrale Biokraftstoffgewinnung mit hohen Qualitätsanforderungen ist möglich, das beweisen die dezentralen Ölmüller zurzeit. Und zu guter letzt, wer hätte vor 10 Jahren daran geglaubt, dass ein Motorenhersteller wie die DEUTZ-AG einen Serienmotor bereit stellt, der den Landwirten werksseitig den Pflanzenölbetrieb garantiert. Der Sektor ist in allen Belangen innovativ und das ist gut so.

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