E2 - Landwirtschaft und Beratung in der Hellweg Region – Intensive Produktion unter Berücksichtigung von Umweltschutz und Tierschutz

Haus Düsse
Haus Düsse

Die Region

Die Hellweg Region mit Schwerpunkt im Kreis Soest ist von jeher sehr stark durch die Landwirtschaft geprägt. Neben einem intensiven Ackerbau auf überwiegend ertragreichen Böden hat sich eine vorwiegend flächengebundene Veredlung insbesondere im Bereich der Schweinehaltung, aber auch der Geflügelhaltung entwickelt. Viele Betriebe haben in der Vergangenheit die Chancen des EEG genutzt und in Windkraft sowie Solar- und Bioenergie investiert. Der Stellenwert der Landwirtschaft in der Region wird auch durch den Standort des Versuchs- und Bildungszentrums Landwirtschaft der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen "Haus Düsse" in Bad Sassendorf im Kreis Soest deutlich (www.duesse.de).

Wie in anderen Regionen auch nehmen gesellschaftliche Forderungen und rechtliche Auflagen zunehmend Einfluss auf die Landwirtschaft. Am Beispiel von zwei intensiv wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betrieben und den Versuchsfragen in Haus Düsse wird in der Exkursion aufgezeigt, wie sich Praxis und Beratung auf diese Herausforderung einstellen.

Ackerbau, Schweinehaltung, Bioenergie im Rahmen einer Vollfusion

Die Rotgeri/Lehmenkühler GbR bewirtschaftet in Geseke im Kreis Soest in einem Vogelschutzgebiet im Rahmen einer seit etwa 25 Jahre bestehenden Vollfusion einen landwirtschaftlichen Betrieb im Umfang von 175 ha LN mit derzeit 240 Zuchtsauen und anschließender Mast. Daneben wird eine 440 KW Biogasanlage betrieben. Geplant ist im Zuge des Generationswechsels der Neubau eines Zuchtsauenstalles für 550 Tiere. Die Betriebsleiter haben von jeher großen Wert auf eine umweltverträgliche, generationsübergreifende und nachhaltige Bewirtschaftung unter Einbindung der Nachbarschaft Wert gelegt. Durch Übernahme berufsständiger ehrenamtlicher Verantwortung sind die gesellschaftlichen Diskussionen um Tier- und Umweltschutz präsent. Unter anderem als Pilotbetrieb für Biodiversität wie auch als teilnehmender Betrieb im Caudophagie-Programm wird auf diese Belange eingegangen, wobei die wirtschaftliche Tragfähigkeit für das Gesamtunternehmen nicht aus dem Focus gerät.

Versuchs- und Beratungsfragen zu Tier- und Umweltschutz

Haus Düsse greift sowohl im Ackerbau als auch in der Schweine- und Geflügelhaltung verschiedenste Versuchsfragen zu Tier- und Umweltschutz auf. Im Rinderbereich werden zudem zahlreiche Seminare und Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt.

Bei der Exkursion besteht die Möglichkeit - je nach Interessenlage - in Gruppen von etwa 15 Personen

  • im Ackerbau
  • in der Sauenhaltung und der ökologischen Schweinehaltung
  • in der Rindviehhaltung

aktuelle Versuchs- und Demonstrationsvorhaben von Haus Düsse zu besichtigen und vor Ort mit Fachleuten zu diskutieren.

Ackerbau und Legehennenhaltung

Der Betrieb Sörries Trockels bewirtschaftet südlich von Soest 250 ha Ackerland und hält etwa 100000 Legehennen in Bodenhaltung mit einer eigenen Eierpackstelle. Die Spezialisierung auf die Legehennenhaltung hat auf dem Betrieb eine lange Tradition. Gerade in der Legehennenhaltung hat sich durch das Verbot der Käfighaltung in den vergangenen Jahren vieles verändert. Aktuell stehen das Schnabelkürzen und die Tötung der männlichen Eintagsküken in der Diskussion. Vor Ort besteht die Möglichkeit, sich selbst ein Bild über die aktuelle Form der Bodenhaltung zu verschaffen und mit den Betriebsleitern über Tierschutzfragen und deren Auswirkungen in der Legehennenhaltung zu diskutieren.

Exkursionsleiter: Egbert Schwarze, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen