E4 - Mastschweinehaltung im Münsterland und Verarbeitung der erzeugten Produkte

Die Region

Das Münsterland ist eine Region im nordwestlichen Westfalen im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Zentrum des Münsterlandes ist die namensgebende westfälische Großstadt Münster. Die meist ländliche Struktur ist vielerorts durch das parkartige Landschaftsbild und die intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Äcker, Wiesen, Weiden, kleine Wälder und Wallhecken ergeben ein abwechslungsreiches Bild, die Münsterländer Parklandschaft.

Wirtschaft

Das Münsterland ist nach wie vor ländlich geprägt. Die Schwerpunkte der Landwirtschaft liegen in der Bullen- und Schweinemast sowie Milchviehhaltung und Ferkelaufzucht. Durch den Strukturwandel sind nur noch 1,5 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig. Schwerpunkte bilden das Dienstleistungsgewerbe und das produzierende Gewerbe. Zu den wichtigsten Branchen zählen der Maschinenbau, das Baugewerbe, die Ernährungswirtschaft und der Dienstleistungsbereich Gesundheit und Soziales.

Schlachtung und Weiterverarbeitung

Zwei Schlachtbetriebe, die zur europäischen Spitzenklasse gehören, sind im Münsterland beheimatet. Die Westfalenland Fleischwaren GmbH, eine Tochter der Westfleisch eG, ist einer der größten deutschen Hersteller von Selbstbedienungs-Frischfleisch und frischer Fleisch-Convenience.

Mastschweinehaltung

Elmar Schulze Heil in Münster-Amelsbüren erzielt sein Einkommen durch Ackerbau und Schweinemast. Bereits im Jahr 2013 wurde in einen „Pig-Port-Stall“ für Mastschweine investiert. Dieser Außenklimastall mit freiem Luftaustausch bietet Mensch und Tier ausreichend Frischluft. Güllesystem, Aufstallung und Fütterung entsprechen der konventionellen Mastschweinehaltung, welche auf diesem Betrieb ebenfalls beheimatet ist.

Bioschweine und Kooperation

Die Angenendt-Strnad GbR in Drensteinfrut im Kreis Warendorf bewirtschaftet einen Biolandbetrieb mit Ackerbau und Mastschweinehaltung. Die Vermarktung der Schweine erfolgt regional über Biofleisch NRW. Neben der Tierhaltung werden als weitere Betriebszweige Saatgutvermehrung und Feldgemüseanbau betrieben.

Kultur und Historie

Haus Rüschhaus vor den Toren von Münster, erbaut durch den berühmten Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun, ist eine Mischung aus Herrensitz und Bauernhaus. Die westfälische Dichterin Annette von Droste Hülshoff lebte nach dem Tod ihres Vaters von 1826 bis 1846 im Rüschhaus. Hier entstand u. a. „die Judenbuche“, eines der bekanntesten Werke der Droste.

Exkursionsleiter: Ulrich Koscielny, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen