E7 - Landwirtschaft im westlichen Münsterland im Spannungsfeld Tierhaltung, Flächenbedarf und Wasserschutz – Praktische Umsetzung

Mastbullen

Strip-Till-VerfahrenBild vergrößern
Beim Strip-Till-Verfahren wird der Boden nicht ganzflächig gelockert, sondern es werden nur die späteren Saat- bzw. Pflanzstreifen mit Lockerungswerkzeugen bearbeitet. Ein Teil der Fläche bleibt unbearbeitet. Das an der Bodenoberfläche verbleibende abgestorbene Pflanzenmaterial der Vorfrucht dient so als Schutz vor Bodenerosion und Austrocknung. Im gleichen Arbeitsgang kann Gülle in den Boden eingebracht werden.


Die Region

Die Parklandschaft des Westmünsterlandes ist stark landwirtschaftlich geprägt. In den Landkreisen Borken, Coesfeld und Recklinghausen ist eine intensive Tierhaltung entstanden. Ein sehr gut entwickelter vor- und nachgelagerter Bereich unterstützt dabei die landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe. Sonderkulturen wie z.B. Gemüsebau, Kartoffeln und Erdbeeren sorgen für einen ausgeprägten Wettbewerb um Ackerflächen. Dies wird verstärkt durch Flächenentzug für Baumaßnahmen, Gewerbe, Straßen, aber auch für Ausgleichsmaßnahmen, Naturschutz, Gewässer- und Bodenschutz.

Gewässerschutz am Beispiel der Steverkooperation

Die bereits in den 80-er Jahren gegründete Kooperation zwischen Wasserwirtschaft und Landwirtschaft zeigt gute Erfolge. Hervorzuheben ist hier der Schutz von Oberflächengewässern. Es ist ein ausgeprägtes Zusammenspiel zwischen Beratung, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft nötig. Ziel dabei ist es, einen Ausgleich zwischen den wirtschaftlichen Belangen der Landwirtschaft und dem berechtigten Interesse der Bevölkerung und Wasserwirtschaft zu erreichen.

IGLO – Nicht nur Spinat

Für die Verarbeitung und Vermarktung von Industriegemüse steht seit den 1960-er Jahren ein Name in der Region Westmünsterland – IGLO. Im Werk Reken im Kreis Borken werden neben ca. 40 000 Tonnen Spinat jährlich noch viele weitere regional erzeugte Gemüse und Kräuter verarbeitet. Diese Produktion sichert für viele Betriebe und Familien in der Region ihr Einkommen. Im Spannungsbogen Produktqualität, Wetter, Gewässer/Bodenschutz und Markt ist die Beratung gefordert, die Betriebe und auch IGLO zu unterstützen.

Wildpferde im Merfelder Bruch - Gelebte Tradition und Erhalt von gefährdeten Rassen

Überregional bekannt ist sicherlich der jährliche Wildpferdefang in Merfeld bei Dülmen im Kreis Coesfeld, stets am letzten Samstag im Mai. Hier werden die Junghengste aus der über 300 Tiere umfassenden Herde entnommen und publikumswirksam versteigert. Der Herzog von Croey hält diese Herde auf einem ca.350 ha umfassenden Areal im Merfelder Bruch, um diese Wildpferdeart zu erhalten. Das Gelände ist nach Vereinbarung zugänglich. Entsprechende Führungen können gebucht werden.

Exkursionsleiter: Ludger Rövekamp, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen