Überregionaler Nährstoffkreislauf

LKW mit GülletanksBild vergrößern
Getrennte Gülleausbringung, speziell bei überregionaler Verteilung: Die Gülle wird mit LKW zum Feldrand transportiert...


Container für Gülle am FeldrandBild vergrößern
... dort in einen Container umgepumpt ...


Leichtes Fahrzeug zur Gülleverteilung mit SchleppschuhenBild vergrößern
... und mit einem vergleichsweise leichten Fahrzeug, hier ausgerüstet mit Schleppschuhen, ausgebracht.


Betriebe, die zu wenig Flächen haben, um ihre Gülle darauf auszubringen, müssen daher ihre Gülle abgeben. Dies kann beispielsweise über die Nährstoffbörse-NRW geschehen, oder die Landwirte organisieren die Abgabe privat. In jedem Fall müssen die abgegebenen und aufgenommenen Mengen dokumentiert werden, das fordert die [ Wirtschaftsdüngernachweisverordnung ]. Dieses System hat viele Vorteile: die Betriebe, die Gülle bekommen, sind meist viehlose Ackerbaubetriebe, die die Vorteile der Gülle zu schätzen wissen. Sie bringt nicht nur wertvolle Nährstoffe auf den Acker, sondern sorgt mit ihrem organischen Anteil auch noch für den Humusaufbau im Boden. Zusätzlich sparen die Landwirte teuren und im Herstellungsprozess treibhausgasproduzierenden Mineraldünger ein. Die Gülle abgebenden Betriebe dagegen müssen dann nicht so viele Flächen dazu pachten, um ein ausgewogenes Verhältnis von ihrem Vieh zur Fläche zu erhalten. Insgesamt fördert dieses Verfahren den richtigen Umgang mit den organischen Düngern und insbesondere die Kreislaufwirtschaft.

Nährstoffkreislauf über (Länder-)Grenzen hinweg

Der Nährstoffkreislauf innerhalb eines landwirtschaftlichen Betriebs kann noch erweitert werden, vom Einzelbetrieb auf mehrere Betriebe im Ort, die Futter und Gülle austauschen, auf eine Region oder sogar über Regions- oder Ländergrenzen hinweg. Denn grundsätzlich gilt: Futtergetreide wird von den eher viehlosen Ackerbauregionen in die viehstarken Gebiete verkauft. Dabei werden dem Acker Nähstoffe entzogen. Zurück kommt die Gülle der Tiere, die auf den Ackerflächen für Nährstoffe und Humusaufbau sorgt und die nächste (Futter-)Getreideernte garantiert. So findet ein Austausch auch über Ländergrenzen hinweg beispielsweise mit unseren Nachbarn, den Niederlanden, statt. Grundsätzlich gilt, dass Nährstofftransporte nicht nur innerhalb Nordrhein-Westfalens, sondern auch aus den Niederlanden sehr strengen Regeln unterliegen. Der abgebende Betrieb auf der niederländischen Seite muss seine Daten an eine digitale Datenbank in den Niederlanden melden, der aufnehmende Betrieb auf nordrhein-westfälischer Seite muss seine Daten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen melden.

Allerdings hat das System auch seine Grenzen. Da die Gülle zum größten Teil aus Wasser besteht, kann sie nicht über große Entfernungen transportiert werden, das wäre auf den Nährstoffanteil gerechnet zu teuer und würde auch dem Klima nichts nützen.

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