Nitratdienst Januar 2007

Filterbank mit Bodenproben
Vorbereitung von Bodenproben

Winterauswaschung läuft weiter

Das Wetter der vergangenen 4 Wochen zwischen den Nitratdienstbeprobungen war sehr wechselhaft. Von einer noch ausgesprochen milden und regnerischen Witterung bis Mitte Dezember sanken die Temperaturen kontinuierlich bis zum 2. Weihnachtstag. Dabei war es trocken und zum teil sonnig. Anschließend stiegen die Temperaturen wieder steil an. Neujahr wurden 12- 14 °C gemessen. In der Woche vor dem 8. Januar lagen die Durchschnitttemperaturen rund 5 °C über dem vieljährigen Mittel. Dabei regnete es zum Teil ergiebig. Der Vier-Wochen-Summenwert erreicht rund 50-70 mm in den Niederungen. In den Höhenlagen fielen bis zu 118 mm. Die Bodentemperaturen lagen mit 6 °C auf einem für die Jahreszeit zu hohem Niveau.
 
Aufgrund der bis zur Beprobung bereits gefallenen Niederschläge haben die Stickstoffwerte vor allem im nördlichen Landesteil weiterhin abgenommen. Höhere Restmengen, die im Vormonat noch in der untersten Beprobungsschicht zu finden waren sind nun ausgetragen. Die höchsten Verluste unter Triticale und Gerste lagen auf den leichteren Standorten wie Münster, Warendorf und Hopsten. Auf dem Höhenlagestandort Marsberg waren es sogar 40 kg/ha. Die Bestände hellen optisch zunehmend auf, da aufgrund der milden Witterung Wachstum stattfindet. Häufig ist aber auch Sauerstoffmangel aufgrund der gestiegenen Wassersättigung die Ursache. Im rheinischen Geldern, Vettweiß und Mechernich sind unter Gerste noch höhere Reserven vorhanden.
 
Unter Weizen gibt es nach wie vor eine sehr weite Spanne zwischen den Standorten. So liegen Minden, Bönen und Salzkotten auf einem recht hohen Niveau. Im Mittel hat der Weizen seit dem Vormonat 14 kg/ha an Stickstoff verloren. Die N-Mengen, die bei den wüchsigen Temperaturen von den Pflanzen aufgenommen werden dürften dabei nicht groß ins Gewicht fallen, so dass der größte Teil ausgetragen sein wird.
 
Häckseln der Zwischenfrüchte setzt Stickstoff frei
Das auch in einem milden Winter größere N-Mengen frei gesetzt werden, zeigen der gemulchte Ölrettich in Marienfeld und der gehäckselte Senf in Beckrath. Hier stiegen die gefundenen N-Mengen. In Buir, wo bereits im Vormonat die Freisetzung durch das Häckseln festgestellt wurde, sind bereits wieder 23 kg/ha verloren. Die winterharten Zwischenfrüchte haben ebenfalls größere N-Verluste zu verzeichnen. Die größten Abnahmen sind dabei in der unteren Schicht festzustellen, die auf eine überwiegenden Sickerwasseraustrag deuten

Autor: Theo Remmersmann