Nitratdienst April 2007

Filterbank mit Bodenproben
Vorbereitung von Bodenproben

N-Versorgung sehr schwankend

In der zweiten Märzdekade nach der Vormonatsbeprobung des Nitratdienstes sanken die Tageshöchsttemperaturen von rund 18 °C auf Werte um 7 °C. Die Nächte waren noch durchgehend kalt bei häufig auftretenden leichten Nachtfrösten. Ab dem 20. März stiegen die Tagestemperaturen bei langer täglicher Sonnenscheindauer wieder steil an und hielten sich bis nach Ostern auf Werten um 15 °C. So lange blieben die Nächte verhältnismäßig kühl, so dass die Bodentemperaturen sich nur langsam nach oben entwickelten. Im gesamten Vierwochenintervall bis zur aktuellen Beprobung fielen lediglich 15 – 30 mm Regen. Nur in Ostwestfalen wurden Summen bis 50 mm gemessen.

Die gefunden Stickstoffmengen unter den Winterungen schwanken stark in Abhängigkeit von der aktuellen Düngung. Eine Nachdüngung bzw. den verbleibenden Düngebedarf kann aus den Zahlen nicht abgeleitet werden, da die bereits aufgenommenen N-Mengen nicht bekannt sind. Trotzdem lassen sich einige Punkte der Stickstoffdynamik im Boden ablesen, die für die weitere Versorgung der Pflanzen eine Rolle spielen. Auf fast allen Schlägen wurden in den vier Wochen vor der Beprobung Düngungsmaßnahmen durchgeführt. Aber auf nur wenigen Schlägen sind noch höhere Ammoniumgehalte wie etwa auf den Weizenschlägen in Rüthen und Minden zu finden. Daraus lässt sich eine mittlerweile sehr schnelle Umsetzung des Ammoniums zu Nitrat ableiten. Zwar sind die tieferen Bodenschichten aufgrund der kühlen Nächte noch vergleichbar kühl geblieben. Die hohen Tagestemperaturen mit intensiver Einstrahlung haben den Oberboden aber soweit erwärmen lassen, dass die Nitrifikation sehr schnell abläuft. Unterschiede in der Wirkungsgeschwindigkeit der N-Formen sind bei den Folgegaben nun kaum noch relevant. Der gedüngte Stickstoff hat sich außerdem kaum in der Krume verteilt. Die N-Mengen in der zweiten und dritten Beprobungsschicht haben auch bei hohen Werten im Oberboden abgenommen. Der geringe Niederschlag bei zunehmender Verdunstung hat den Stickstoff also nicht in tiefere Schichten eindringen lassen. Sofern noch Reserven in den Vormonaten im Unterboden vorhanden waren, wurden diese bereits aufgebraucht. In den Vorjahren wurde die Schicht 60-90 cm erst im Mai vom Weizen aufgezehrt. Hieraus lässt sich sowohl der außergewöhnlich weite Vegetationsstand ableiten, wie auch eine dem Wasser folgende tiefe Durchwurzelung. Teils sind die Stickstoffmengen in der oberen Schicht außergewöhnlich hoch, was als Zeichen einer unzureichenden Aufnahme zu werten ist, da zumindest auf leichteren Böden bereits die Trockenheit die Pflanzenverfügbarkeit einschränkt. Eine Verbesserung der N-Versorgung über eine Bodendüngung kann dann erst mit Niederschlägen erzielt werden.

Auch auf den Rübenflächen ist bereits ein Anstieg der N min-Werte aufgrund der einsetzenden Mineralisation zu verzeichnen. Mit der Bodenbearbeitung und vergleichbar trockenen Böden ist eine schnelle Erwärmung verbunden, die die N-Freisetzung begünstigt. Gleiches kann auch für die Kartoffelfläche in Marienfeld gesagt werden, die ohne Düngung ein Plus von 58 kg/ha zu verzeichnen hat.

Dort wo gedüngt wurde, wie etwa in Beckrath oder die Zwiebelfläche in Vettweiß, schlagen die Werte nach oben aus.

Autor: Theo Remmersmann