Nitratdienst März 2010

Bodenprobenahme auf dem Feld

Düngerstickstoff erst teilweise zu Nitrat umgewandelt

Der Nitratdienst berichtet über den aktuellen Stand der Stickstoffversorgung der Böden. Seit der Vormonatsbeprobung Mitte Februar stiegen die Temperaturen ausgehend von Eistagen mit Höchstwerten deutlich unter dem Gefrierpunkt auf Tageshöchstwerte bis 12 °C. Nach der langen Zeit mit Schnee und Eis schien der Frühling Einzug zu erhalten. Doch der Winter kam noch mal zurück. Die Temperaturen sanken erneut. Nachts erreichten sie wieder Werte von bis zu -10 °C in Ostwestfalen. Der gefalle Schnee mit Höhen bis zu 15 cm blieb bis in die zweite Märzdekade liegen. Erst zur Probenahme um den 15. März wurde es milder und frühlingshaft. Die Niederschlagssummen beliefen sich überwiegend zwischen 40 und 60mm. In höheren Lagen erreichten sie sogar knapp 100 mm, so dass eine weitere N-Verlagerung möglich war.

Düngerstickstoff im Wurzelraum

Die gefundenen N-Mengen schwanken in Abhängigkeit der Düngung sehr stark. Die gedüngten Flächen lassen sich dabei gut an den vorhandenen Ammonium-Mengen erkennen. Überall, wo noch keine Düngung erfolgte, sind die Böden nahezu leer. Die Niederschläge führten zu einem noch weiteren absinken der verbliebenen N-Vorräte. Auf sehr guten Standorten wie in Buir mit 85 kg/ha und Essen mit 53 kg/ha kann die weitere Verlagerung an den nach unten hin zunehmenden N-Mengen ausgemacht werden. Auf den gedüngten Flächen ist hingegen noch keinen nennenswerte Verlagerung aufgetreten, da das Ammonium aufgrund der kühlen Temperaturen erst langsam zum verlagerungsgefährdeten Nitrat umgewandelt wird. Das gilt auch für die im Februar bereits mit Gülle gedüngten Flächen. Der Stickstoff befindet sich somit im vollen Umfang im durchwurzelten Bereich. Auch für den Raps treffen diese Beobachtungen zu. Die noch nicht gedüngten Flächen befinden sich überwiegend in höheren Lagen. Angesichts der fortgeschrittenen Zeit wird die Andüngung nun dringlich. Es sollten nun nitrathaltige Dünger Verwendung finden um eine zügigere Verfügbarkeit des Düngers zu erreichen. Zudem sollte die Andüngung etwas erhöht ausfallen.

Die mit Ölrettich bestellten Flächen in Issum und Marienfeld weisen erneut höhere Werte als im Vormonat aus. Es zeigt sich nun das Freisetzungspotential des durch den Aufwuchs gebundenen Stickstoffs. Dieser ist allerdings nicht nur in der oberen Beprobungsschicht sondern auch schon in tieferen Schichten zu finden. Die fortschreitende Verlagerung ist auch auf der gepflügten Fläche in Bad Münstereifel deutlich erkennbar. Die hohe N-Menge, die auch im Vormonat zu finden war, hat sich weiter nach unten bewegt.

Die Feldgras- und Zwischenfruchtgrassflächen und auch der Grünroggen sind erst zum teil gedüngt. Die Düngermengen können über die N min-Beprobung jedoch nicht in gleichem Maße wieder gefunden werden. Erst mit der Umwandlung zu Nitrat und der damit gewährleisteten Verteilung im Boden kann auf die Höhe der N-Versorgung zurück geschlossen werden.

Autor: Theo Remmersmann