Nitratdienst Oktober 2010

Bodenprobenahme auf dem Feld

Uneinheitliches Bild in der N-Versorgung

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des Bodenstickstoffs in den 5 Wochen von Anfang September bis Anfang Oktober. Nachdem die erste Septemberwoche noch einige trockene Tage aufwies, folgte eine sehr unbeständige Dekade. Mit häufigen teils ergiebigen Regenfällen waren die Feldarbeiten schwierig. Vom 17. bis 24. September gab es wieder trockene Bedingungen, wobei die Temperaturen zum Ende die 20 °C-Marke noch mal überstiegen. Es schloss sich eine erneute wechselhafte und kühle Phase bis Anfang Oktober an. Die erste Oktoberdekade war dann wieder freundlicher und wärmer, so dass Feldarbeiten möglich wurden. Zwischen den Probenahmeterminen lagen die Niederschlagssummen überwiegend im Bereich zwischen 70 und 90 mm. In den Höhenlagen wurden auch über 100 mm gemessen. Auf fast allen Standorten hat bereits eine Sickerwasserbildung begonnen. Die Temperaturen bewegten sich im Boden mit 12 bis 15 °C noch auf einem Niveau, dass höhere Freisetzungsmengen erwarten ließen.

Ausreichend Stickstoff für Winterungen

Mittlerweile sind 5 Flächen mit Gerste, eine mit Triticale und 6 Flächen mit Weizen bestellt. Die Stickstoffversorgung der Saaten ist überwiegend als ausreichend zu bezeichnen. Gegenüber dem Vormonat hat es auf den Gerstenflächen eine Zunahme der Werte gegeben, die mit der Bodenbearbeitung und der damit verbundenen Erhöhung der Mineralisation erklärt werden kann. Beim Weizen zeigt sich ein uneinheitlicheres Bild. So sind in Lage nach einer Gülledüngung die Werte auf 133 kg/ha angestiegen. Die Fläche in Erwitte, auf der Zuckerrüben gestanden haben, weist hingegen nur einen Wert von 22 kg/ha N min auf. Solch niedrigen Werte sind nach Zuckerrüben zunächst häufig zu finden, da diese Frucht aus Qualitätsgründen sehr knapp mit Stickstoff versorgt wird. Auch die noch nicht gerodeten Rübenflächen in Buir und Beckrath weisen niedrige Werte auf. Das auf den Feldern verbliebene Rübenblatt wird mit der schnell ablaufenden Zersetzung die Versorgung aber verbessern, so dass auch hier kein Düngebedarf gegeben ist. Auffallend ist, dass durch die Niederschläge im Vormonat und im aktuellen Berichtszeitraum schon erhöhte N-Mengen in der 2. Beprobungsschicht zu finden sind. Sofern keine weitere Verlagerung stattfindet kann die Gerste diesen Stickstoff noch erschließen. Mastige Bestände können sich hingegen nicht mehr entwickeln, was durchaus von Vorteil sein kann. Die Wurzeln werden gezwungen tiefer zu gehen. Dort ist eine bessere Manganversorgung gegeben, was die Winterhärte erhöht.

Auch unter Raps sind höhere Werte in den unteren Schichten zu finden. Die wärmeren Tage Anfang Oktober haben dem Raps noch mal gut getan, so dass auch spät gesäte Bestände sich etablieren konnten und den Stickstoff des 2. Beprobungshorizontes erschließen werden. Alle Rapsflächen haben eine Düngung erhalten, die unter den späten und kühlen Bedingungen dieses Jahres zur Förderung der Entwicklung sicherlich notwendig war.

Vereinzelt hohe Nmin-Werte nach Mais

Sehr uneinheitlich zeigen sich die gefundenen Stickstoffmengen auf den Maisflächen. Gegenüber dem Vormonat hat es Flächen mit einem Anstieg wie auch Flächen mit einer Abnahme der Werte gegeben. Einzelflächen mit bis zu 200 kg/ha in Issum stehen Flächen mit nur 19 kg/ha in Geldern gegenüber. Diese Unterschiede lassen sich oft auch an den Beständen ablesen, die zum Teil noch sehr grün zum Teil aber auch sehr blass erscheinen.

Die Verhältnisse auf den bearbeiteten Stoppelflächen entsprechen in etwa denen der bestellten Wintergetreideflächen. Der deutlich erhöhte Wert in Essen-Kettwig ist wiederum auf eine Düngungsmaßnahme zurückzuführen. Die Flächen, auf denen Ausfallgetreide aufgewachsen ist, zeigen durch die Pflanzenaufnahme deutlich niedrigere Nmin-Gehalte. Der Aufwuchs wirkt somit wie eine Gründüngungszwischenfrucht. Den meisten eingesäten Zwischenfruchtbeständen der Beobachtungsflächen steht noch Stickstoff zum weiteren Wachstum zur Verfügung. Die leichten Böden der Flächen in Haltern und Stadtlohn weisen hingegen keine Reserven mehr auf. Die flachen Wurzeln des Grases kommen zudem nicht mehr an tiefer liegenden Stickstoff. Auch viele Gründüngungszwischenfrüchte zeigen auf solchen Standorten ein nur sehr schwaches Wachstum und vermögen den Boden oftmals nur knapp zu bedecken.

Autor: Theo Remmersmann