Sommergerste (Braugerste): Ergebnisse der Landessortenversuche 2016

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Anbau von Sommerbraugerste

Die Anbaufläche für den Braugerstenanbau in Nordrhein-Westfalen betrug 2016 rund 3.000 Hektar und konzentriert sich im südlichen Rheinland und im Gebiet der Voreifel. Die Sortenwahl erfolgt in Abstimmung mit allen beteiligten Marktpartnern innerhalb einer Erzeugungsregion. Ziel sind große einheitliche Braugersten-Qualitätspartien. Für das Anbaujahr 2017 wird Avalon als Hauptsorte empfohlen.

Bei frühen Saatterminen Anfang März werden 270 bis 300, bei normalen Aussaatterminen im März 300 bis 330 und bei späten Saaten und ungünstigen Saatbettbedingungen 330 bis 360 keimfähige Körner/m2 empfohlen. Bestandesdichten zwischen 650 und 750 ährentragenden Halmen je m2 garantieren sichere hohe Vollgerstenanteile (> 2,5 mm, mindestens 90 %).

Die Stickstoff-Düngung ist auf maximal 11,5 % Eiweiß auszurichten. Unterhalb von 9 % und oberhalb von 11,5 % werden Qualitätsabzüge vorgenommen. In Mittelgebirgslagen sind einmalige N-Gaben zu Vegetationsbeginn in Höhe von 100 bis 140 kg je ha (letztere bei reinen Getreidefruchtfolgen) möglich. Auf fruchtbareren Löß- und Lehmböden mit höheren Hackfruchtanteilen (Zuckerrüben, Kartoffeln) liegen die N-Gaben aufgrund der mittlerweile hohen Entzüge ebenfalls zwischen 80 bis max. 120 kg je ha. Höhere Gaben können gesplittet werden (2/3 zur Saat und 1/3 in die frühe Schossphase in EC 31/32). Eine einmalige Fungizidmaßnahme in EC 37/49 (Abreifeschutz) ist erforderlich.

Autor: Heinrich Brockerhoff, Heinz Koch