Landessortenversuche Körnermais 2013

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Körnermaisernte. Foto: Norbert Erhardt

Die widrigen Wachstumsbedingungen für den Mais im Jahr 2013 spiegeln sich auch in den Ergebnissen der Landessortenversuche mit Körnermais wider. Norbert Erhardt zeigt, wie die Sorten abgeschnitten haben und gibt Sortenempfehlungen für den Körnermaisanbau 2014.

Mais wurde 2013 in dreifacher Hinsicht geprüft. Kälte im Mai und Juni, Hitze und Trockenheit im Juli und August und Windbruch, Lager und Stängelfäule ab September stellten die Sorten auf die Probe. Auch an den Landessortenversuchen der Landwirtschaftskammer gingen diese Bedingungen nicht spurlos vorbei. Besonders am Versuchsstandort Dülmen-Merfeld hatte der Mais schon im Auflaufen mit den kalten Temperaturen zu kämpfen. Auf dem leichten, über Nacht stark auskühlenden Sandboden kam es nesterweise zu Keimlingsausfällen. Zwar war zu erkennen, dass einige zahnmaisbetonte Sorten stärker betroffen waren, klare Sorteneffekte wurden aber eindeutig durch Bodenunterschiede überschattet. Im weiteren Verlauf waren in den „kalten Löchern“ gehäuft kümmernde Pflanzen, denen es deutlich an Wuchs und Ertragspotenzial fehlte, zu finden. Der Versuch wurde beerntet, nach der statistischen Verrechnung musste aber endgültig von einer Wertung der Ergebnisse abgesehen werden. Unter der Trockenheit im August litten besonders die Versuche in Milte (Kreis Warendorf) und Delbrück-Ostenland (Kreis Paderborn). In Milte zeigten dabei einige großrahmige Sorten gleichmäßig über die Fläche ein eingeschränktes, gestauchtes Längenwachstum. Der frühe Wassermangel spiegelt sich hier auch in deutlich niedrigeren Kornerträgen wider. Im Gegensatz dazu litt der Mais in Delbrück-Ostenland erst später ab Ende August unter der Trockenheit. Im Körnermaisversuch waren davon aber auch eher Teilbereiche betroffen, so dass einige Parzellen (vierte Wiederholung) verworfen werden mussten, der Versuch mit drei Wiederholungen aber auswertbar war. Nähere Angaben zu den Versuchsstandorten können dem Kopf der Tabelle 3 entnommen werden.

Viel Stängelfäule

Geradezu klassisch war nach dem Trockenstress in Milte und Delbrück-Ostenland bereits Mitte September beginnende Stängelfäule zu beobachten, die sich bis zur Ernte sortenspezifisch massiv ausweitete. Aber auch an den Versuchsstandorten mit besseren Böden war zur Ernte zum Teil stärkerer Stängelfäulebefall zu finden. Im Gegensatz zu den Vorjahren zeigte der Mais auch an diesen Standorten, abgesehen von einigen sehr späten Sorten, eine recht plötzliche Abreife von Blättern und Stängeln, so dass sich der Pilz im abgestorbenen Material schnell ausbreiten konnte. In den Versuchen wird die Stängelfäule an 20 Pflanzen ausgezählt. Der prozentuale Befall 2013 kann der Tabelle 1 im Mittel der Standorte entnommen werden. Die im Einzelfall schon dramatischen Befallszahlen müssen aber als Momentaufnahme gesehen werden. Frühreife Sorten wie zum Beispiel LG 30222 oder Farmstar werden diesbezüglich immer eher auffällig als späte Sorten, bei denen sich der Pilz in der noch grüneren Pflanze noch nicht ausbreiten konnte. So können auch Sorten, die in den Versuchen kaum Stängelfäule zeigten, plötzlich massiv befallen werden, sofern sie vergleichbar weit in der Abreife kommen. Der diesjährig für einzelne Sorten extreme Befall muss sich in der Zukunft auch nicht grundsätzlich wiederholen, sollte bei der Sortenwahl aber dort Berücksichtigung finden, wo Körnermais angebaut wird, der lange im Feld stehen soll, um mit niedrigeren Wassergehalten dreschen zu können. Der oft unerwartete Befall zeigt unbedingt die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen der Körnermaisbestände. In der Praxis wurde der diesjährige Befall rechtzeitig erkannt, so dass betroffene Bestände frühzeitig gedroschen wurden, obwohl niedrige Kornfeuchten oft noch nicht erreicht waren.

Lager in unterschiedlichster Ausprägung

Während klassisches Sommerlager bis zur Blüte eher unbedeutend (Versuchsstandort Kerpne-Buir) blieb, war Lagermais ab Anfang September in den unterschiedlichsten Facetten zu finden. Der Mais zeigte sich 2013 grundsätzlich lageranfälliger, da die schlechten Wachstumsbedingungen in Mai und Juni offensichtlich verbreitet schwächere Einzelpflanzen mit dünneren Stängeln zur Folge hatten. Sturm im Zusammenhang mit dem Wetterumschwung Anfang September zwang insbesondere am Niederrhein, im westlichen Münsterland und im südlichen Emsland viele Maisbestände in die Knie. Nach der vorausgegangenen Trockenphase hatten die unter Trockenstress stehenden, ausgedörrten Pflanzen dem Wind nichts entgegen zu setzen. Großrahmige Sorten mit hohem Kolbenansatz wie Tonninio und Laurinio wurden offensichtlich besonders betroffen und knickten knie- bis hüfthoch ab. Andere Sorten lagerten später ausgehend vom Wurzelballen in den aufgeweichten Böden schräg. Ab Mitte Oktober brachen erste Bestände in Folge Stängelfäule vornehmlich auf Trockenstandorten zuerst nesterweise zusammen. In den Sortenversuchen konnte nennenswertes Lager in Haus Düsse und am niedersächsischen Standort Lohne ausgezählt werden. Beide Zählungen sind als prozentuale Angabe in der Tabelle 1 zu finden. Während das Lager in Lohne in erster Linie auf den Sturm am 6. September bei oftmals noch grünen Pflanzen zurückzuführen ist, fielen die Pflanzen in Haus Düsse überwiegend erst ab Mitte Oktober in Folge von Stängelfäule um. Grundsätzlich ist aber auch zu beachten, dass insbesondere bei großrahmigen Pflanzen mit höheren Bestandesdichten die Lagergefahr zunimmt.

35 Sorten in der Prüfung

Seit diesem Jahr werden die Körnermaissorten in den Landessortenversuchen in einem Sortiment bis zur Reifezahl K 250 geprüft. War der direkte Leistungsvergleich der frühen und mittelfrühen Sorten bislang nur über die um die Trocknungskosten bereinigte Marktleistung möglich, können jetzt auch die relativen Ertragszahlen und die relativierten T-Gehalte direkt verglichen werden. Die Vorjahresergebnisse wurden entsprechend auf einheitlicher Basis neu berechnet. An der gewohnten Darstellung der bereinigten Marktleistung in der Ergebnistabelle wird aber festgehalten, um den positiven Einfluss hoher T-Gehalte im Korn auf die Wirtschaftlichkeit des Körnermaisanbaus zu unterstreichen. So schneiden sehr frühe Sorten wie Amagrano bezüglich der bereinigten Marktleistung in Abhängigkeit von Preis und Trocknungskosten im Mittel der Jahre um bis zu 5 Prozentpunkte besser ab, als bei der alleinigen Betrachtung der Kornerträge. Die Versuchsstandorte blieben gegenüber den Vorjahren unverändert, wobei diesjährig, wie bereits erwähnt, der Standort Merfeld nicht berücksichtigt werden konnte, so dass die Ergebnisse von 6 Versuchsstandorten in die Jahresverrechnung 2013 einfließen. Bezüglich der Absolut-Erträge in den Übersichten 1 und 3 bzw. in der Grafik ist zu bemerken, dass sich die angeführten Erträge auf die Nettoparzelle beziehen. Für die Übertragung auf ein realistisches Praxisniveau sind Abzüge in der Größenordnung von mindestens 15 bis 20 Prozent zu veranschlagen. Der Vergleich der Verrechnungsbasis in Tabelle 1 zeigt, dass gegenüber den beiden Vorjahren 2013 in den Versuchen deutlich niedrigere Erträge erzielt wurden und auch mit höheren Kornfeuchten gedroschen wurde. Das gilt grundsätzlich auch für die in Tabelle 3 dargestellten Ergebnisse an den Einzelstandorten, wobei an den rheinischen Versuchsstandorten Kerpen-Buir und Neulouisendorf, sowie auf dem Sandstandort Milte die Erträge um mindestens 20 dt/ha gegenüber dem Vorjahr am stärksten abfallen. Im Mittel der Standorte pendelt der Kornertrag in etwa auf das Niveau aus dem Jahr 2010 zurück.

Die besten Sorten

Um die Übersicht zu erhöhen, sind die diesjährigen Erträge und gemessenen Korn-T-Gehalte im Mittel der Standorte in Übersicht 2 grafisch dargestellt. Die höchsten Erträge konnten 2013 mit Ricardinio eingefahren werden. Bemerkenswert ist auch die Ertragsstabilität dieser Sorte, sowohl über die Standorte, wie auch über die Versuchsjahre. Ertraglich können 2013 noch die neuen Sorten Milesim, Rivaldinio und Claudinio, mit allerdings höheren Kornfeuchten, sowie mit sehr stabilen Erträgen Tiberio an das Niveau von Ricardinio heranreichen. Bezüglich einer schnellen Abreife bzw. höchster Korn-T-Gehalte setzt erneut Amagrano die Maßstäbe und kann damit 2013 nach Ricardinio die höchste bereinigte Marktleistung realisieren. Blattkrankheiten und Kolbenfusarium waren in 2013 in NRW fast gar nicht zu finden. Während Kolbenfusarium in einzelnen Jahren mit schlechten Abreifebedingungen in der Regel eher standortspezifisch auftreten kann, waren hinsichtlich der Anfälligkeit für Blattflecken in den vergangenen Jahren wiederholt deutliche Sortenunterschiede zu erkennen. Mangels ausreichender Beobachtungen können neue Sorten diesbezüglich aber noch nicht eingestuft werden.

Sortenempfehlung

Für den Körnermais- und CCM-Anbau werden die Sorten empfohlen, die im drei- oder mindestens zweijährigem Mittel entweder in der korrigierten Marktleistung oder im Kornertrag das hohe Niveau der Verrechnungssorten (Relativ = 100) erreichen konnten. Bei der Sortenwahl sollten aber auch Faktoren wie die Standfestigkeit, die Anfälligkeit für Krankheiten (Stängelfäule, Blattflecken), unter Umständen auch die Wuchshöhe, Berücksichtigung finden. In der Sortenempfehlung (Übersicht 4) sind wie gewohnt die Stärken und Schwächen der empfohlenen Sorten mittels „ + „, „ – „ und „ o „ zusammenfassend dargestellt. Die Einstufung bezüglich der Abreife, des Kornertrages, der bereinigten Marktleistung und der Wuchshöhe basieren dabei allein auf den mehrjährigen Ergebnissen der Landessortenversuche. In die Einstufungen zur Standfestigkeit und zur Anfälligkeit gegenüber Krankheiten fließen neben den Beobachtungen und Bonituren in den Versuchen auch die Einstufungen durch das Bundessortenamt ein. Entsprechend der Nutzungsrichtung CCM oder Körnermais sind für die Sortenwahl die einzelnen Merkmale unterschiedlich zu gewichten. So kommt dem Abreifeverhalten und damit der um die Trocknungskosten bereinigten Marktleistung für den Körnermaisanbau sicherlich eine höhere Bedeutung zu. Belastbare Aussagen zu einer gewissen Trockenstresstoleranz aktueller Sorten können aus den diesjährigen Versuchsergebnissen nicht abgeleitet werden, da auch auf den Sandstandorten in der Regel die Sorten überzeugten, die grundsätzlich die Akzente setzen. In diesem Zusammenhang muss aber auch immer wieder auf eine, dem Standort angepasste, sortenspezifische Bestandesdichte hingewiesen werden. Auch großrahmige Sorten können bei angepasster, tendenziell niedriger Bestandesdichte Trockenphasen gut überstehen. Diese Sorten bringen dann den Vorteil mit sich, dass unter anschließend guten Wachstumsbedingungen über den Einzelpflanzenertrag unter Umständen höhere Erträge aufgebaut werden können. Insbesondere dort, wo Körnermais im Herbst lange auf dem Feld stehen soll oder muss, um mit niedrigeren Feuchtegehalten gedroschen werden zu können, sind unbedingt die Einstufungen hinsichtlich der Standfestigkeit und der Anfälligkeit gegenüber Stängelfäule zu beachten. Die aus den Landessortenversuchen empfohlenen Sorten werden im Folgenden kurz beschrieben. Die Sorten werden dabei geordnet nach Prüfdauer und alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

Beschreibung der empfohlenen Sorten

Dreijährig geprüfte Sorten:

Alduna (K250/ - ) : langwüchsige Körnermaissorte mit späterer Körnerreife. Alduna fiel nach schwieriger Jugendentwicklung gegenüber den Vorjahren ertraglich ab. Im dreijährigen Mittel hoher Kornertrag und noch hohe bereinigte Marktleistung. Anfälligkeit für Stängelfäule und Lagerneigung mittel, bei gewisser Anfälligkeit für Turcicum-Blattflecken.

Amagrano (K 210/ - ) : früheste Sorte im Prüfsortiment, bei durchschnittlichen Erträgen resultiert daraus eine hohe bereinigte Marktleistung. Die eigentlich kompaktere Sorte wurde 2013 oft länger als zu erwarten war. Auf trockenen Standorten war bei Amagrano erstmalig in den LSV auch Stängelfäule zu beobachten, was lokal zu Lager führte. Relativ anfällig für Blattflecken.

Amamonte (K 240/ S 250) : massenwüchsige Zweinutzungssorte mit 2013 leicht abfallenden Kornerträgen. Im dreijährigen Mittel aber noch hoher Ertrag und durchschnittliche bereinigte Marktleistung. 2013 war bei Amamonte Stängelfäule zu finden, was Abstriche in der Standfestigkeit zur Folge hatte. Höhere Anfälligkeit für Blattflecken.

Amanatidis (K 220, - ): langwüchsige Sorte mit früher Körnerreife. Gemessen am Gesamtsortiment im dreijährigen Mittel leicht unterdurchschnittlicher Kornertrag, aber noch hohe Marktleistung. Anfälligkeit für Stängelfäule gering und 2013 auch standfest.

Amball (K 230/ - ): kompaktere, bewährte Körnermaissorte mit durchschnittlicher Abreife und jetzt dreijährig durchschnittlichen Ertragsmerkmalen. Sehr geringe Anfälligkeit für Stängelfäule, standfest. Stabile, sehr konstante Erträge und Marktleistung seit der Sortenzulassung in 2005.

Grosso (K 250/ S 250) : großrahmige Zweinutzungssorte mit später Silo- und Körnerreife. Sehr hohes Kornertragspotenzial, geringe Anfälligkeit für Stängelfäule und Turcicum, standfest.

Laurinio (K 200 / - ) : sehr langwüchsig mit hohem Kolbenansatz. Frühreif, aber 2013 abfallende Erträge. Im dreijährigen Mittel immer noch sehr hohe Marktleistung. In den Versuchen fiel Laurinio 2013 zwar mit weniger Stängelfäule auf als im Vorjahr, die Standfestigkeit der Sorte ist aber allein schon auf Grund der Statik als unterdurchschnittlich einzustufen.

LG30222 (K 220/ S 210) : kompaktere Zweinutzungssorte mit früher Abreife. Anfälligkeit für Stängelfäule 2013 höher als erwartet, was bei plötzlicher Abreife witterungsbedingt Lager nach sich zog. Nach sehr guten Ergebnissen in 2010, kam LG 30222 in den letzten drei Jahren ertraglich nicht so gut zurecht. Im Gesamtsortiment leicht unterdurchschnittlicher Ertrag, bereinigte Marktleistung durchschnittlich.

P 8400 (K240/ - ) : zahnmaisbetonte Körnermaissorte mit durchschnittlichem Ertrag und mittlerer Marktleistung. Blattgesund. Im Vergleich zu den Vorjahren zeigte P 8400 weniger Stängelfäule und erwies sich damit standfester als viele andere Sorten.

Ricardinio (K 230, S 230 ): langwüchsige Zweinutzungssorte mit früher Abreife. Über die Jahre und Standorte konstant hoher Ertrag und höchste Marktleistung. Anfälligkeit für Stängelfäule gering und relativ standfest. Größere Anfälligkeit für Turcicum-Blattflecken. Zum Ende der Abreife fiel Ricardinio 2013 erneut an einigen Standorten durch Windbruch auf. Hinsichtlich der Ertragsmerkmale setzt Ricardinio aber nach wie vor Maßstäbe, die auch von mittelfrühen Sorten in unserer Region zur Zeit kaum erreicht werden.

Tiberio (K 230/ - ): mittellanger Körnermais. Abreife durchschnittlich. Tiberio konnte 2013 an allen Versuchsstandorten ertraglich wieder absolut überzeugen. Im dreijährigen Mittel hohe Erträge und hohe Marktleistung. Anfälligkeit für Stängelfäule sehr gering, standfest.

Zweijährig geprüfte Sorten:

Colisee (K 220/ S 220): frohwüchsige, frühreife Zweinutzungssorte mit hohen Kornerträgen und hoher bereinigter Marktleistung. Standfest und geringe Anfälligkeit für Stängelfäule.

Farmstar(K 210/ S 230): frühreife Zweinutzungssorte. Vor dem Hintergrund der frühen Abreife zeigt die Sorte früh Stängelfäulebefall und ist dann auch anfällig für Lager. 2013 deutlich unterdurchschnittlicher Kornertrag, im zweijährigen Mittel aber noch durchschnittliche Marktleistung.

LG 30233 (K 230/ S 220): Zweinutzungssorte mit durchschnittlichen Abreife- und Ertragsparametern in der Körnermaisnutzung. Während LG 30233 an 4 von 5 nordrhein-westfälischen Standorten 2013 absolut überzeugen konnte, schneidet die Sorte im niedersächsischen Lohne extrem schlecht ab. Bereinigte Marktleistung im zweijährigen Mittel durchschnittlich. Insbesondere am Trockenstandort Milte 2013 verstärkter Stängelfäulebefall, sowie Lager an den Standorten Haus Düsse und Lohne.

P 8589 (K 250/ - ): standfeste, späte Körnermaissorte. Hinsichtlich der Ertragsleistung profitiert die Sorte vom sehr guten Vorjahresergebnis. P 8589 bietet sich für wärmere Standorte an, wo der Mais auch spät gedroschen werden kann. Bei guter Standfestigkeit ist auf Grund des hohen Zahnmaisanteils noch mit weiterer Wasserabgabe zu rechnen, was die bereinigte Marktleistung positiv beeinflussen dürfte.

Toninio (K 240/ S 230): Extrem massenwüchsiger Sortentyp mit sehr hohem Kolbenansatz, was die Standfestigkeit infolge von Stängelbruchgefahr deutlich einschränkt und sich am Standort Lohne nach massiven frühen Lager auch in den Erträgen widerspiegelt. Als Körnermais allenfalls dann zu akzeptieren, wenn Restbestände Silomais früh gedroschen werden sollen.

Empfehlungen für den Probeanbau

In den Landessortenversuchen Körnermais wurden in diesem Jahr 14 neue Sorten geprüft. Insbesondere die neuen frühen, eher kompakten Sorten konnten ertraglich leider nicht überzeugen. Mit guten Kornerträgen machen die mittelfrühen Sorten Rivaldinio, Milesim und Claudinio auf sich aufmerksam. Diese Sorten können im Probeanbau getestet werden. Als sehr massenwüchsig passt Claudinio aber besser in den Silomaisanbau, zumal die Standfestigkeit der Sorte auf Grund des Massenwuchses und der Anfälligkeit für Stängelfäule nicht immer gewährleistet sein dürfte.

Autor: Norbert Erhardt