Holzfeuerungsanlagen regelmäßig reinigen

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Für die jährlichen Arbeiten direkt an der Feuerungs- und Fördertechniken sowie an der Verbrennungsregelung der Heizungsanlage sollte ein zertifizierter Herstellerfachbetrieb samt Wartungsvertrag die erste Wahl sein. Mindestens einmal im Jahr vor der Heizsaison sollte eine Holzfeuerungsanlage durch solch einen ausgebildeten Fachbetrieb einer Wartung unterzogen werden. Eine Wartung umfasst Maßnahmen zur Verzögerung des Abbaus der vorhandenen Abnutzung. Die Wartung wird nach technischen Regeln oder einer Herstellervorschrift durchgeführt, zum Beispiel nach einer bestimmten Laufleistung oder Zeitdauer. Zu einer Wartung gehören das Austauschen sicherheitsrelevanter Bauteile, Nachstellen, Schmieren, funktionserhaltendes Reinigen, Konservieren, Nachfüllen oder Ersetzen von Brennstoffen oder Verbrauchsmitteln, wie Brenn- und Schmierstoffen oder Wasser, sowie planmäßiges Austauschen von Verschleißteilen, wie Filtern, Düsen oder Dichtungen, wenn deren noch zu erwartende Nennlebensdauer offensichtlich oder gemäß Herstellerangabe kürzer ist als das nächste Wartungs-Intervall. Eine fachgerechte Wartung ist oft auch Voraussetzung zur Gewährung der Gewährleistung.

Saubere Teile

Auch das Reinigen ist Bestandteil der Wartung. Dabei umfasst das Reinigen das Entfernen von Fremd- und Hilfsstoffen durch Saugen, Scheuern oder die Anwendung von Lösungsmitteln. Das Reinigen der Holzfeuerungsanlage umfasst Arbeiten, die der Betreiber selbst durchführen kann. Für eine automatische Holzfeuerungsanlage sollte man wöchentlich ungefähr fünf bis 20 Minuten Zeit für die Inspektion und Reinigung einplanen. Die Reinigung der Holzheizung betrifft vor allem die Entnahme der Verbrennungsasche aus der Aschelade und dem Aschebehälter. Je nach der Brennstoffqualität müssen die Behälter bei entsprechenden Intervallen entleert werden. Dabei sollten auch Rost und Brennkammer auf Verunreinigungen und Schlackerückstände kontrolliert werden.

Wärmetauscher warten

Des Weiteren gibt es mechanische und automatische Vorrichtungen zur Reinigung des Wärmetauschers oder des Fördersystems. Die Wärmetauscher lassen sich relativ leicht mit einer Bürste oder einem Aschesauger säubern, am besten einmal monatlich. Die Asche, sogenannte Flugasche, wird dann während des Betriebes und nach der Reinigung in dem dazugehörenden Behälter aufgefangen und muss entsprechend dem Abfallwirtschaftsgesetz entsorgt werden. Im Vorlauf dieser Tätigkeiten muss die Feuerungsanlage entsprechend nach Herstelleranweisung ausgeschaltet werden, da die Reinigung und Wartung nur bei ausgekühltem Kessel vollzogen werden kann. Es empfiehlt sich, bei der Reinigung einen Aschebehälter zur Hand zu haben, damit die anfallende Asche nicht andere Bauteile verunreinigt. Die Asche kann lange nach der Austragung beträchtliche Hitze entwickeln und sollte demnach in nicht brennbaren und abgeschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Die Betriebsanleitung beim Holzkessel enthält in der Regel auch Kapitel zur Reinigung, die man - wie bei allen Heizungen - aufmerksam lesen und beachten sollte. Auch sind sogenannte Wartungstafeln oder -kalender an den Kesseln angebracht, wo der Kunde seine Aufgaben zur Reinigung und Wartung und dessen Intervalle aufgelistet vorfindet. Das entsprechende Werkzeug für die Reinigung sollte übrigens ihrem Heizsystem bereits beiliegen.

Wartungsaufwand kennen

Generell gelten automatisch beschickte Holzheizungen im Vergleich zum Scheitholzkessel als wartungsaufwändiger, da mehr Anlagenteile vorhanden sind. Zur kompletten Holzheizung gehört hier neben dem Holzkessel auch der Lagerraum, in dem sich Feinanteile sammeln können und der einmal jährlich gründlich zu reinigen ist, und das Fördersystem zur Brennstoffzufuhr. Das Schmieren der Austragungskupplung sowie der Antriebswellen, das Ölen der Zellradschleuse und viele Dinge mehr können auch solche (Eigen)-Wartungstätigkeiten sein.

Input prüfen

Man sollte den Holzkessel nur mit dem vorgeschriebenen Brennstoff versorgen und nur hochwertiges Brennholz beschaffen. Manche Hersteller bieten ihren potenziellen Kunden bei einer gekauften Holzheizung den Abschluss von Verträgen für die Wartung an. Hier müssen Preis und Leistung natürlich sorgfältig analysiert werden. Ein Zusatzvorteil beim Abschluss solch eines Vertrages kann jedoch eine verlängerte Garantie für die Holzkesselanlage sein. Seitens der FNR - Handbuch Bioenergie-Kleinanlagen - wird der Aufwand der Wartung des Heizkessels für Festbrennstoffe mit 2,5 % der Gesamtinvestition gerechnet. Wird ein Teil der Wartungsarbeiten vom Anlagenbetreiber geleistet, kann der entsprechende Prozentansatz für die jeweilige Teilleistung auch komplett entfallen. Bei einem Wartungsvertrag wird die Feuerungsanlage von einem Fachmann durch Sicht- und Funktionskontrolle kontrolliert, gereinigt, zum Beispiel von Ablagerungen in Rauchgasventilatoren, gesäubert, zum Beispiel die Lichtschranke, auf Verschleiß geprüft und je nach Bedarf instandgesetzt/ausgetauscht. Gerade die Einstellungen an der Steuer- und der Regeltechnik einer Heizungsanlage in Abhängigkeit von Brennstoff und Betriebsverhalten haben wesentlich Einfluss auf die Effizienz und die Abgasqualität der Anlage. Entsprechend kann auch eine Rauchgasmessung zur Einhaltung der gesetzlich geforderten Abgaswerte durchgeführt werden, wenn dies explizit im Wartungsvertrag vereinbart wurde. Die Wartungskosten liegen je nach Entfernung, technischem Aufwand und Arbeitsumfang zwischen 8 bis 10 € pro kW. Je regelmäßiger eine Holzfeuerungsanlage gereinigt und vom Fachmann gewartet wird, umso effizienter, langlebiger und gesetzeskonformer wird diese Heizungsanlage.

Autor: Elmar Brügger