Wohlige Wärme aus Land- und Forstwirtschaft

Holzofen

Bei der Entwicklung zur wohligen Wärme aus Land- und Forstwirtschaft hat sich in Nordrhein-Westfalen eine Menge getan. Wie Franz-Josef Graskemper, Kreislandwirt von Soest, in seinem Grußwort anlässlich der Tagung "Wohlige Wärme aus Land- und Forstwirtschaft" im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilte, ist die dynamische Entwicklung in der "Aktion Holzpellets" begründet. Kürzlich wurde der 1 000 Pelletkessel in Betrieb genommen. "Im Land von Kohle und Stahl tut sich etwas", sagte Graskemper.

Früher sei das Holzfeuer selbstverständlich gewesen. Durch preiswerte, andere Energieformen, wie Gas, Öl und Kohle, habe das Holz und andere Biomasse in seiner Bedeutung als Energielieferant stark abgenommen. Dazu habe auch der einfache und bequeme Umgang mit Öl, Gas und Strom bei steigendem Wohlstand beigetragen. Durch die erste Ölkrise im Jahr 1974 seien erste Bedenken an dieser Entwicklung entstanden.

Für die Rückkehr zum Holz und anderer Biomasse in Deutschland gibt es aus heutiger Sicht viele Gründe. Der Treibhauseffekt hat das Kohlendioxid zu einem Problem werden lassen. Holz, Stroh wie auch das Getreide sind insgesamt von ihrem Wachstum bis zu ihrer Verbrennung nahezu Co2-neutrale Rohstoffe. Die begrenzten Vorräte an fossilen Energiequellen, wie Öl, Gas, Kohle, erfordern ein Umdenken in Richtung der Nutzung von regenerativen Energien, wie Biomasse, Sonne, Wind, Wasser.

Im Weißbuch der EU wird der Biomasse die größte Bedeutung bei den regenerativen Energien zugeschrieben. Dies gilt insbesondere für das Holz. Wenn der Weg dahin gelingen soll, ist die Politik gefordert, Hemmnisse abzubauen und dem Holz und anderer Biomasse eine gleichberechtigte Ausgangsposition zu verschaffen. Dann können land- und forstwirtschaftliche Betriebe wieder verstärkt Brennholz oder künftig vielleicht auch Strohpellets verkaufen. Wenn Land- und Forstwirte zu Verkäufern von Wärme und Strom aus Biomasse werden, können sie größere Wertschöpfungen erzielen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 28.01.2004