Biogrün für die Städte

In den nordrhein-westfälischen Kommunen sollen vermehrt Bäume aus ökologischem Gartenbau gepflanzt werden. Dafür wirbt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (MUNLV). Den Startschuss für das Projekt "Biogrün für unsere Städte" gaben jetzt MUNLV-Staatssekretär Dr. Thomas Griese und Kammerdirektor Ludwig Hanebrink auf dem Hof von Harald Schulze-Edinghausen in Bönen (Kreis Unna). Sie pflanzten den ersten Apfelbaum einer 6,6 Hektar großen Obstwiese. Noch im Frühjahr wird die Aktion mit Anpflanzungen ökologisch produzierter Gehölze in Gütersloh und Werther fortgesetzt.

Mit dem Projekt "Biogrün" sollen die Verwaltungen und Bürger der Kommunen für den umweltfreundlichen Gartenbau sensibilisiert werden. Denn nach einer landesweiten Umfrage der Regionalvermarktungsagentur NRW bei Städten und Gemeinden erklärten - bei einem Rücklauf von einem Drittel – 25 Prozent der Kommunen, dass sie Interesse hätten, Biopflanzen einzusetzen.

Der Staatssekretär freute sich, dass ein Arbeitskreis "Biogrün" gegründet wurde, der den Einsatz ökologisch erzeugter Produkte im Gartenbau voran bringen wolle. "Mit Aktionen, wie sie im Rahmen von Biogrün für unsere Städte geplant sind, wird die öffentliche Hand in besonderer Weise ihrer Vorbild- und Multiplikatorenfunktion gerecht", sagte er. Einerseits würden durch die Aktion andere Kommunen angeregt, ähnliche Pflanzaktionen durchzuführen und damit ihren Einsatz für die Nachhaltigkeit öffentlich bekannt zu machen. Andererseits würden die Menschen sensibilisiert, auch für ihren eigenen privaten Bedarf verstärkt auf ökologisch produzierte Baumschulware zurückzugreifen.

In Deutschland gibt es zurzeit etwa 40 ökologische Baumschulen, neun davon in Nordrhein-Westfalen. Nach Angaben von Kammerdirektor Hanebrink sind die Baumschulen ein bedeutender Faktor im nordrhein-westfälischen Gartenbau. Auf etwa 4 400 Hektar produzieren 500 Betriebe die gesamte Palette an Baumschulware, von Alleebäumen bis zur Containerware. Mit mehr als 3 800 Arbeitskräften sei die Sparte auch ein wichtiger Arbeitgeber im Gartenbau.

Die Landwirtschaftskammer unterstützt den ökologischen Gartenbau durch die Beratung, die Ausbildung und das Versuchswesen. Die Berater vermitteln ihre Erfahrung, sind Gesprächspartner und geben Entscheidungshilfen für Planungen. Der ökologische Landbau profitiert auch vom Versuchswesen der Kammer. Im Rahmen des Versuchskonzeptes für den ökologischen Gartenbau ist die Baumschulsparte mit mehrjährigen Versuchsreihen vertreten.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 31.03.2004