Wenn die Geranien verfaulen

Botrytis an Geranien

Wenn es im Sommer längere Zeit regnet, entfällt zwar das mühsame Gießen auf Balkon, Terrasse und im Garten, aber einige Tage Dauerregen können auch negative Wirkungen auf die Pflanzen haben. Beet- und Balkonpflanzen mit sehr großen und gefüllten Blüten, wie zum Beispiel viele Geranien-Sorten, ändern plötzlich ihr Erscheinungsbild, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Blüten kleben aneinander, fallen in sich zusammen und werden schließlich von einem grauen Schimmel überzogen. An den Stellen auf den Pflanzen, an denen Blütenblätter herabgerieselt sind, entstehen zunächst braune Flecken, die innerhalb kurzer Zeit faul und matschig werden.

Ursache ist eine Pilzkrankheit mit Namen Botrytis, zu deutsch Grauschimmel. Grauschimmel lässt sich im fortgeschrittenen Stadium leicht am mausgrauen, stäubenden Pilzbelag erkennen. Unter den Befallstellen, die an allen Pflanzenteilen entstehen können, ist das Gewebe zunächst braun und faul, später matschig und mit Pilzsporen besetzt. Der Pilz gedeiht in einem weiten Temperaturbereich und benötigt für eine rasche Ausbreitung hohe Luftfeuchtigkeit, Tau oder eine mehrtägige Regenperiode im Sommer.

Begünstigt wird die Ausbreitung durch einen sehr dichten Pflanzenbestand, wie er meist bei Beet- und Balkonpflanzen zu finden ist. Abgestorbene Blütenblätter, die auf die Pflanzen rieseln, fördern die Krankheit. Eine Stickstoffüberdüngung führt zu weichem Pflanzengewebe und wirkt ebenfalls krankheitsfördernd. Besonders gefährdet sind Geranien, aber auch Petunien, Verbenen, Gazanien und Tagetes.

Eine chemische Bekämpfung ist nicht erforderlich. Der Pilzbefall kann verringert werden, wenn verblühte oder befallene Blüten und Blütenblätter entfernt werden. Bei Geranien müssen die verblühten Blütenstände regelmäßig am Stielgrund abgebrochen werden. Wer nur die Blütenstände abknipst, lässt den Blütenstiel als Befallsherd zurück. Auf den Blättern liegende, herabgerieselte Blütenblätter und abgestorbene Blätter müssen ebenfalls entfernt werden. Auch vom Wind geknickte Blätter und Blütenstiele bilden eine gute Entwicklungsgrundlage für den Pilz und sollten so schnell wie möglich aus dem Blumenkasten beseitigt werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 23.06.2004