Was tun gegen die Rosskastanien-Miniermotte?

Schädigung an Kastanien durch MiniermotteBild vergrößern
Blattschäden durch die Kastanien-Miniermotte. Foto: Iris Göde, piclease

Die Rosskastanien zeigen auch in diesem Jahr wieder braungefleckte Blätter, die schon frühzeitig abfallen. Bei genauem Hinsehen entpuppen sich die Flecken als die Behausung der Larven und Puppen der Rosskastanien-Miniermotte, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich die Rosskastanien-Miniermotte, aus Südosteuropa kommend, in ganz Mitteleuropa ausgebreitet. Bei dem Schädling handelt es sich um einen bis fünf Millimeter langen Kleinschmetterling, der im Frühjahr seine Eier auf den Blättern ablegt. Die Larven verursachen während ihrer etwa dreiwöchigen Fraß- und Entwicklungszeit charakteristische Kammern innerhalb der Blätter, die wie Minen angelegt sind. Dann verpuppen sie sich und nach weiteren zwei bis drei Wochen schlüpfen die Falter der zweiten Generation. In Mitteleuropa entwickelt die Rosskastanien-Miniermotte je nach Witterung drei bis vier Generationen pro Jahr.

Es werden vor allem die weißblühenden Rosskastanien von dem Schädling befallen. Bestimmte rotblühende Rosskastanien, wie zum Beispiel die Scharlach-Kastanie (Aesculus x carnea ‚Briotii’) sind weitgehend resistent, die aus den Eiern schlüpfenden Larven sterben ab. In der Nähe von stark befallenen Kastanien können auch Bergahorn und Spitzahorn befallen werden. Bäume, die über Jahre unter Befall mit der Rosskastanien-Miniermotte leiden, sind geschwächt und werden dadurch anfällig für Pilze und andere Krankheitserreger.

Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer rät, abgefallenes Laub möglichst bald und vollständig zu entfernen und zu vernichten. Dies ist die wirksamste und umweltfreundlichste Bekämpfungsmethode, mit der die erneute Besiedlung der noch vorhandenen Blätter mit der nächsten Faltergeneration verhindert werden kann. Insbesondere im Herbst muss das Kastanienlaub dann vollständig, das heißt auch unter Büschen und Hecken, beseitigt werden. Dadurch wird der Befall im nächsten Frühjahr deutlich verringert, so dass die Kastanien mehr Zeit haben, um ihre notwendigen Reservestoffe aufzubauen. Wichtig ist dabei, dass das Laub richtig vernichtet wird, also in zentralen Kompostieranlagen. Auch bei der Kompostierung im Hausgarten dürfen die Falter keine Möglichkeit haben, doch noch zu schlüpfen.

Weitere Informationen

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 30.06.2004