Gutachten soll Klarheit schaffen

Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer in Recklinghausen
Hauptversammlung

Die Fusion der Landwirtschaftskammern Rheinland und Westfalen-Lippe zur Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen war ein richtiger Schritt, der erhebliche Einsparungen möglich gemacht hat. Darauf wies Kammerpräsident Karl Meise anlässlich der 2. Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer am 6. Dezember in Recklinghausen hin.

Die Kammer sei vor allem mit dem Ziel grundlegend neu organisiert worden, durch effizientere Strukturen mit weniger Personal die Qualität der Leistungen zu halten, zog Meise Bilanz. Obwohl die Fusion gründlich vorbereitet gewesen sei, seien dennoch eine Menge Entscheidungen zu treffen gewesen, um die neue Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen schnell arbeitsfähig zu machen. Hierzu gehörten zum Beispiel die Besetzung aller Führungspositionen in den fünf Abteilungen und nachgeordneten Referaten, die Neuorganisation der Gartenbauzentren von bisher vier auf jetzt zwei Einheiten, eine Aufgabenteilung zwischen den beiden Landwirtschaftszentren Haus Düsse im Kreis Soest und Haus Riswick im Kreis Kleve sowie die Neuorganisation des Feldversuchswesens mit einer deulichen Reduzierung der Versuchsstandorte.

Das Untersuchungszentrum LUFA, das bisher parallel in Münster und Bonn arbeitete, wurde am Standort Münster konzentriert. Die noch dazu gehörende Milchwirtschaftliche Lehr- und Untersuchungsanstalt in Krefeld werde bis Mitte 2006 aufgegeben. Reduziert habe sich auch die Zahl der Fachschulstandorte.

Leider hätte die Landwirtschaftskammer aber auch feststellen müssen, dass das wichtigste Ziel, die finanzielle Situation für die kommenden Jahre zu stabilisieren, noch nicht erreicht worden sei. Deshalb solle ein Gutachten im Auftrag der Landesregierung in den kommenden Monaten klären, in welchem Umfang die Kammer hoheitliche Aufgaben für das Land wahrnehme, zum Beispiel bei der Abwicklung der EU-Fördermaßnahmen. Damit solle vor allem geprüft werden, ob die Verwaltungskostenerstattung, die die Kammer vom Land erhält, noch dem tatsächlichen Umfang dieser Aufgaben entspreche. Zusätzlich solle der Gutachter klären, welche Aufgaben die Landwirtschaftskammer künftig noch erfüllen solle. Der Präsident zeigte sich davon überzeugt, dass die Kammer heute wesentlich mehr Leistungen für das Land erbringe, als es dem Stand der Verwaltungskostenerstattung entspreche. Er hoffe, dass es mit dem Gutachten endlich eine vernünftige Grundlage für die Finanzierung der hoheitlichen Aufgaben gebe.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.12.2004