Baum des Jahres 2005: Die Rosskastanie

Die Gemeine Rosskastanie ist Baum des Jahres 2005. Die Rosskastanie ist eine der schönsten, bekanntesten und beliebtesten Stadt- und Alleebaumarten, meint die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Sie ist zu jeder Jahreszeit eine Augenweide: Im Winter mit ihren großen Knospen, im April beim Erscheinen der großen gefingerten Blätter, im Mai mit ihren orchideenhaften Blüten und im Herbst mit ihren großen Samen, den braunen, glänzenden Früchten.

Ihren Ursprung hat die Rosskastanie in den Mittelgebirgsregionen Griechenlands, Albaniens und Mazedoniens. Die Türken verbreiteten sie während ihrer Eroberungsfeldzüge quer durch Europa, weil sie mit Kastanien ihre Pferde fütterten. Die Rosskastanie ist nicht mit der Ess- oder Edel-Kastanie zu verwechseln, selbst wenn die Früchte auf den ersten Blick ähnlich aussehen. Im Gegensatz zu den Maronen der Esskastanie sind sie ungenießbar bitter und für Menschen und einige Tiere schwach giftig. Der Name Ross- oder Pferdekastanie geht auf ihre früher weithin bekannte Heilwirkung der Samen bei kranken Pferden zurück.

Seit Anfang der 90-er Jahre hat die weißblühende Rosskastanie einen Feind: Die Kastanienminiermotte. Bei dem Schädling handelt es sich um einen bis fünf Millimeter langen kleinen Schmetterling, der im Frühjahr seine Eier auf den Blättern ablegt. In Mitteleuropa entwickelt die Rosskastanien-Miniermotte je nach Witterung drei bis vier Generationen pro Jahr. Bäume, die über Jahre unter Befall mit der Rosskastanien-Miniermotte leiden, sind geschwächt und werden dadurch anfälliger für Pilze und andere Krankheitserreger. Im Internetangebot des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gibt es Bilder vom Schädling und den geschädigten Bäumen sowie Empfehlungen für die Kastanie im Hausgarten.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.12.2004