Im Krater wächst Gemüse besser

Kraterbeet

Krater in Nachbars Garten deuten nicht unbedingt auf Meteoriteneinschläge hin. Pfiffige Hobbygärtner buddeln selbst Löcher in ihre Beete und bauen mit dem Aushub einen Erdwall um die Löcher, um so mehr Sonne für ihre Pflanzen einzufangen. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, nutzten schon die Inkas vor Jahrhunderten die Kratertechnik, um in den Höhenlagen der Anden mehr Sonne für wärmeliebende Pflanzen einzufangen. Auf den Kanarischen Inseln wird bis heute Wein in großen Kraterbeeten angebaut. Für die Krater im Hobbygarten wählt man in der Regel einen Durchmesser von 3 m, den man zunächst mit einem in die Mitte geschlagenen Pflock und einer Schnur, wie mit dem Zirkel, auf den Boden skizziert. 

Von der Mitte her wird das Beet nun schüsselförmig ausgehoben, der Mittelpunkt hat dabei eine Tiefe von etwa 0,80 m. Die Ränder dürfen nicht zu steil sein, sonst schlämmt der nächste Regen die Erde weg. Der Erdaushub kommt als kleiner Wall auf den Rand, der zusätzlich mit Steinen befestigt wird. Damit man auch gut ins Beet hineinkommt, legt man als Trittsteine einige Natursteinplatten ins Beet. Da sich nach starken Regenfällen schnell Wasser am tiefsten Punkt sammelt, sollte man dort eine Dränageschicht aus etwa 20 cm Kieselsteinen vorsehen. Es ist empfehlenswert jährlich vor der Bepflanzung etwa 2 Kilogramm Kompost je Quadratmeter und zusätzlich zur Stickstoffversorgung je nach vorgesehenen Kulturen 30 bis 80 g Hornspäne je Quadratmeter in den Boden einzuarbeiten. 

Bepflanzt wird das Kraterbeet mit allen Kulturen, die viel Wärme benötigen. Dazu gehören Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Basilikum und weiteren Gemüsearten nach Geschmack. Den oberen Rand kann man als Kräuterbeet, aber auch als buntes Blumenbeet gestalten. Hübsch ist ein Kranz aus kleinblütigen Studentenblumen (Tagetes tenuifolia), die bis weit in den Herbst hinein ununterbrochen blühen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 22.06.2005