Die Pommes sind reif

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Auf nordrhein-westfälischen Äckern hat die Pommesernte begonnen. Nachdem die Speisekartoffeln weitgehend vom Acker sind, sind jetzt spezielle späte Kartoffelsorten dran, die zu Pommes frites und Chips verarbeitet werden. Hauptanbaugebiet für diese Kartoffeln ist die Gegend zwischen Köln, Aachen und Krefeld. NRW-weit werden Kartoffeln auf rund 30 000 Hektar angebaut, davon rund 23 000 Hektar im Rheinland und 7 000 Hektar in Westfalen-Lippe.

Der Pommesjahrgang 2005 wird deutlich besser als noch im Sommer befürchtet, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. In den heißen Wochen Ende Juni war auf vielen Kartoffeläckern das Wasser knapp geworden und die gelben Knollen blieben kleiner als für diese Jahreszeit üblich. Um die beim Verbraucher besonders beliebten langen Pommes frites schneiden zu können, brauchen die Fabriken aber dicke Knollen. Rettung brachte der verregnete Sommer, in dem die Kartoffelpflanzen reichlich Wasser tanken konnten und die Knollen kräftig zulegten. Die Erntemenge liegt in diesem Jahr leicht unter dem Durchschnitt, der für das Frittieren wichtige Stärkegehalt ist ausreichend. Nach einem verheerenden Preisverfall im Vorjahr auf Grund einer europaweit reichen Ernte können die Kartoffelanbauer jetzt wieder auf bessere Preise hoffen.

Für die weitere Ernte hoffen die Kartoffelbauern auf trockenes, warmes Wetter. Werden die Pommes-Kartoffeln zu kalt gerodet, bekommen die empfindlichen Knollen leicht blaue Flecken, die später im Lager faulen. Eine gute Lagerfähigkeit ist für Kartoffeln, die zu Pommes frites oder Chips verarbeitet werden sollen, Grundvoraussetzung, denn die Hersteller brauchen bis weit ins Frühjahr hinein hochwertigen Rohstoff, um die Fabriken gleichmäßig auszulasten.

In der Fabrik werden die Kartoffeln gewaschen, geschält und je nach Verwendungszweck in Stäbchen oder Scheiben geschnitten. Bei einem Ertrag von rund 55 t pro ha bleiben so 30 bis 40 t Pommes frites übrig. Nur ein kleiner Teil der Pommes-Kartoffeln wird auch hier verarbeitet. Der größte Teil geht nach Holland und kommt von dort tiefgekühlt als „Holländische Pommes frites” zurück in die Supermärkte und Imbissbuden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 06.10.2005