Supermärkte: Keine Preisbrecher für Öko-Lebensmittel

Hofladen mit großer Gemüseauswahl

Ökologisch erzeugte Lebensmittel sind im Supermarkt billiger als im Bio- oder Hofladen. Der Preisunterschied ist aber deutlich geringer als oft angenommen. Das ist das Ergebnis einer nicht repräsentativen Markterhebung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Mitte August wurde auf vier aufeinander folgenden Tagen ermittelt, was ein Warenkorb mit 17 Produkten kostet. Getestet wurde in vier Bio-Supermärkten und Discountern im Raum Düsseldorf / Köln, einem Bioladen in Bonn und zwei Hofläden am Niederrhein und im Raum Düsseldorf. Bezogen auf den gesamten Warenkorb ergibt sich eine Preisdifferenz von 5,57 Euro oder rund 25 % zugunsten der Supermärkte und Discounter. Einzelne Produkte können aber im Supermarkt auch teurer sein als im Bio- oder Hofladen. Auffällig ist, dass in allen Läden die angebotenen Produkte überwiegend aus Deutschland kamen. Nur Tomaten im Supermarkt stammen zumeist aus dem Ausland, während Bio- und Hofläden auf Tomaten von deutschen Erzeugern, oft sogar aus der Region, zurückgreifen.

Die Experten der Landwirtschaftskammer führen die Preisunterschiede vor allem darauf zurück, dass insbesondere Supermarktketten mit Bioprodukten durch den höheren Umsatz gegenüber kleineren Unternehmen überlegen sind. Gerade im Bio-Einzelhandel und in Hofläden wird aber großer Wert auf Regionalität und Kundenbetreuung gelegt, was sich letztlich auch im Preis niederschlägt. Die unter ökologisch wirtschaftenden Landwirten weit verbreitete Meinung, dass die Supermärkte dazu beitragen, das Preisniveau für ökologische Lebensmittel zu drücken, konnte nicht bestätigt werden. Das vollständige Ergebnis der Umfrage gibt es hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 19.10.2005