Langer Winter hindert Bienen an dringenden Geschäften

Bienen im Anflug auf Bienenstand

Bienen und Imker warten dringend auf warmes Wetter. Seit vier Monaten können die nützlichen Insekten nicht ausfliegen, weil der harte und lange Winter mit frostigen Temperaturen sie daran hindert. Die Bienen bleiben im Stock, wärmen sich in der Wintertraube gegenseitig und leben von den Vorräten in den Waben, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Damit der Bienenstock sauber bleibt, haben die Bienen den Winter über ihre Exkremente in der dehnbaren Kotblase gespeichert. Erst bei Temperaturen von mehr als zehn Grad fliegen sie aus und erledigen ihr Geschäft. Je länger die Wartezeit bis zum Reinigungsflug dauert, um so problematischer wird es für die Bienen. Im Extremfall koten sie im Stock ab und werden krank. Kranke Bienen verlassen den Stock, das Volk kümmert oder stirbt.

Wenn genügend Futtervorräte im Volk vorhanden sind, ist eine Kontrolle der Bienenvölker durch den Imker noch nicht nötig. So lange die Temperaturen noch frostig sind, ist die Störung für die Bienen zu groß.

Sobald die Temperaturen steigen, beginnt die Königin mit der Eiablage. Alte Winterbienen werden durch junge Sommerbienen ersetzt. Dann sind die Bienenvölker auf pollenspendende Blütenpflanzen angewiesen. Krokusse, Schneeglöckchen und vor allem Weiden, Haselsträucher und Kornelkirsche sind willkommene Nahrungsquellen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es 9 100 Imker, die etwa 61 000 Bienenvölker betreuen und im Jahr eine durchschnittliche Honigernte im Wert von etwa elf Millionen Euro erwirtschaften.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.03.2006