Pflanzen selbst vermehren

Stecklinge schneiden

Viele Pflanzen lassen sich ganz einfach selbst vermehren. Aus Stecklingen von Zimmer- und Kübelpflanzen können leicht neue Pflanzen angezogen werden, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Stecklinge sind Pflanzenteile, die von der Mutterpflanze abgeschnitten und zur Wurzelbildung in Erde gesteckt werden. Aus diesen Pflanzenteilen entwickeln sich neue, selbstständig wachsende Pflanzen.

Neben der Pflanze, die gesund und gut im Wuchs sein muss, benötigt man: Kleine Töpfe, am besten Torfpresstöpfe, die von den Pflanzen später problemlos durchwurzelt werden und die man dann einfach in größere Töpfe einpflanzt. Anzuchterde, die nicht gedüngt ist und die es im Gartenfachhandel gibt. Durchsichtige Folienbeutel oder Plastikhauben, damit die Pflanzen von hoher Luftfeuchtigkeit umgeben sind. So verdunsten sie weniger Wasser. Bewurzelungspulver, das unter die Erde gemischt wird und die Bewurzelung beschleunigt - erhältlich im Gartenfachhandel. Ein scharfes Messer, das steril ist (mit Alkohol abreiben).

Zuerst füllt man einen kleinen Topf mit Anzuchterde. Für die Stecklinge schneidet man von der Mutterpflanze etwa 10 cm der Spitze eines Zweiges ab. Der Steckling sollte 2 bis 4 Blattpaare, aber keine Blütenknospen enthalten. Sind mehr Blätter oder Knospen vorhanden, müssen sie entfernt werden, da sie dem Steckling unnötig Kraft rauben würden. Der Stiel des Stecklings muss so lang sein, dass man ihn gut in die Erde stecken kann, ohne dass Blätter die Erde berühren, sie faulen sehr schnell. Den Stiel des Stecklings taucht man in Bewurzelungspuder und steckt ihn anschließend in den Topf mit Anzuchterde. Anschließend gut angießen. Zum Schluss eine durchsichtige Plastiktüte über den Topf stülpen und mit einem Gummiband am Topfrand fixieren. Den Topf auf eine warme, helle, aber nicht zu sonnige Fensterbank stellen.

Sobald die Stecklinge neue kleine Blättchen bekommen, sind sie eingewurzelt. Wachsen die ersten Wurzeln aus den Löchern am Topfboden heraus, oder durchwurzeln sie die Wände des Torfpresstopfes, müssen sie in einen größeren Topf mit normaler Blumenerde umgepflanzt werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 17.05.2006