Erdbeersaison durchwachsen

Erdbeeren an der Pflanze

Durchwachsen war nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die diesjährige Erdbeersaison. Die Haupterntezeit für Erdbeeren begann in diesem Jahr in NRW rund zehn Tage später als gewöhnlich. Kaum waren die ersten Früchte reif, gab es Anfang Juni eine längere Periode mit nass-kaltem Wetter. Durch das ausreichende Wasserangebot wurden die Früchte zwar dick, die fehlende Sonne verhinderte aber, dass die Erdbeeren die notwendige rote Farbe bekamen. Das Ergebnis waren hohe Preise, aber nur geringe Mengen, die geerntet wurden.

Anfang Juni entwickelten sich die Erdbeeren dann explosionsartig, so dass fast alle Sorten zeitgleich reif wurden. Die Preise fielen deutlich und in vielen Betrieben waren die Erntehelfer angesichts der Erdbeermassen nicht in der Lage, alle reifen Früchte rechtzeitig vom Feld zu holen. Die Hitze in der zweiten Juni-Hälfte beschleunigte diese Entwicklung mit dem Ergebnis, dass sich die Verbraucher jetzt zu günstigen Preisen reichlich mit den leckeren roten Früchten eindecken konnten.

Ein großes Loch in der Kasse der Erdbeerbauern hinterließ die Fußball-Weltmeisterschaft, denn viele Fußballfans zogen es offenbar vor, sich in der Halbzeit auf die Schnelle aus dem Kühlschrank zu versorgen, anstatt, wie in anderen Jahren, mit der ganzen Familie raus aufs Land zum Erdbeerbauern zu fahren. Wer jetzt noch Lust auf Erdbeeren hat, kann bei einigen Spezialisten immer noch heimische Ware bekommen, denn durch ausgefeilte Anbaumethoden gibt es heute bis zum ersten Frost deutsche Erdbeeren. Dafür muss man allerdings tiefer in die Tasche greifen. Zurzeit kosten 500 g ab Hof 1,70 Euro, Tendenz steigend.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 12.07.2006