Landwirtschaftskammer auf Sparkurs

Eingang zum Kammergebäude in Bonn-Endenich

Mit einem Restrukturierungsplan will die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ihre Zukunft sichern. Ziel des Plans, der anlässlich der Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer am 1. Dezember in Bad Sassendorf erstmals öffentlich vorgestellt wurde, ist es, bis zum Jahr 2012 ohne Zuschüsse auszukommen. Dazu müssten die jährlichen Kosten um 20 Mio. € gesenkt werden. Dies soll erreicht werden durch den Abbau von 280 Stellen, die Senkung der Sachkosten und eine Verbesserung der Einnahmen. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht geplant. Der Stellenabbau soll ausschließlich durch Nichtbesetzung frei werdender Stellen realisiert werden.

Auch künftig wird die Landwirtschaftskammer Aufgaben im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel im Bereich der Agrarverwaltung, erledigen. Die Kosten dafür werden dem Land künftig, basierend auf den Ergebnissen eines Gutachtens in Rechnung gestellt. Alle übrigen Aufgaben muss die Kammer dagegen vollständig selbst finanzieren.

Zu den Sparmaßnahmen, die bereits umgesetzt sind, gehört die Umorganisation der Kreisstellen der Kammer mit der Konzentration auf 13 Verwaltungseinheiten. Erhebliche Rationalisierungseffekte erwartet die Kammer auch von der Neuorganisation der überbetrieblichen Ausbildung mit nur noch je einem Standort für Landwirtschaft und Gartenbau. Weitere Maßnahmen sind die Zusammenführung von bisher drei Gartenbauschulen an einem Standort in Essen, die Konzentration des Versuchswesens und die bereits erfolgte Aufgabe der Milchwirtschaftlichen Lehr- und Untersuchungsanstalt in Krefeld. Die LUFA, ein kammereigenes Labor, das Analysen rund um Landwirtschaft und Gartenbau durchführt, wurde bereits vor drei Jahren am Standort Münster konzentriert. Durch Rationalisierungseffekte infolge der Fusion der Landwirtschaftskammern Rheinland und Westfalen-Lippe hat die Landwirtschaftskammer im Jahr 2004 und 2005 bereits 237 Stellen abgebaut.

Im kommenden Jahr wird die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen 164,4 Mio. € ausgeben, das sind rund 4,6 Mio. € weniger als 2006. Der Haushaltsplan für das kommende Jahr enthält 1 487 Stellen, 39 weniger als 2006. Trotz der 39 Personalreduzierungen und der damit verbundenen Einsparungen in allen Bereichen bleibt im Haushalt 2007 der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen eine Finanzierungslücke von über 3,2 Mio. €, die durch weitere Immobilienverkäufe gedeckt werden muss.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 06.12.2006