Gute Noten für die Ausbildung

Ausbildung im Melkstand

Junge Landwirtinnen und Landwirte aus Nordrhein-Westfalen sind mit ihrer Ausbildung sehr zufrieden. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen unter den 365 Kandidaten, die im Sommer 2006 ihre Abschlussprüfung als Landwirt absolvierten. Drei Viertel aller Befragten beurteilten die Ausbildung im Betrieb mit sehr gut bis befriedigend. Jeder vierte ehemalige Auszubildende gab seinem Lehrbetrieb ein Sehr gut. Auf die Frage, ob man die Ausbildung weiterempfehlen könnte, antworteten 92 Prozent   der Befragten mit ja. Wichtigstes Argument für diese Empfehlung ist bei 88 Prozent die Freude am Beruf und an der Arbeit. An zweiter Stelle nennen die jungen Menschen, dass sie selbständig und eigenverantwortlich arbeiten durften. 67 Prozent stufen ihre Ausbilder als gut ein, mit 65 Prozent liegen das gute Arbeitsklima und die Vielseitigkeit der Ausbildung zum Landwirt gleichauf.

Überdurchschnittlich ist auch die schulische Qualifikation der frischgebackenen Landwirtinnen und Landwirte. Ein Drittel der landwirtschaftlichen Azubis verfügte über den Hauptschulabschluss, 44 Prozent über die Fachoberschulreife und 22 Prozent haben die Fachhochschulreife oder das Abitur. Damit liegen die Landwirte weit über dem Durchschnitt anderer Berufe. So verfügten im Handwerk nach dem Bildungsbericht der Bundesregierung 2005 gerade 4,3 Prozent der Auszubildenden über die Fachhochschulreife oder das Abitur.

Der Beruf des Landwirts ist immer noch eine Männerdomäne, aber mit 14 Prozent der erfolgreichen Auszubildenden haben die Frauen auch in diesem Beruf Fuß gefasst. Eindeutig vorbei sind die Zeiten, in denen vor allem Bauer wurde, wer vom Bauernhof kam. Nur noch zwei Drittel der jungen Landwirte gaben in diesem Jahr an, Hofnachfolger zu sein, im Vorjahr waren es noch 72 Prozent. Dies passt zum Trend auf dem Arbeitsmarkt. Im harten Wettbewerb wachsen viele landwirtschaftliche Betriebe immer weiter und suchen qualifizierte Fremdarbeitskräfte, die eigenverantwortlich arbeiten können.

Die guten Erfahrungen   während der Ausbildung führen offensichtlich dazu, dass viele nach der Ausbildung im Beruf bleiben oder sich weiter qualifizieren wollen. 80 Prozent der Befragten wollen weiter praktisch in der Landwirtschaft arbeiten, 55 Prozent davon auf dem eigenen Hof, 25 Prozent als Mitarbeiter in einem fremden Betrieb und 7 Prozent wollen im Ausland arbeiten. Ungewöhnlich hoch ist der Wille zur Weiterbildung. 51 Prozent streben den Abschluss der Höheren Landbauschule an, 10 Prozent die Meisterprüfung und knapp 25 Prozent ein Studium an einer Fachhochschule oder einer Universität. Nur 9 Prozent der Befragten wollen der Landwirtschaft wieder den Rücken kehren.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 06.12.2006