Im Märzen der Bauer?

Tiefe Fahrspuren

Die Dieselrösser der nordrhein-westfälischen Bauern werden nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen noch ein wenig im Stall bleiben müssen. Zwar hat die alte Bauernregel „Märzen trocken bringt den Bauern auf die Socken“ auch in der modernen Landwirtschaft durchaus noch ihre Gültigkeit, zurzeit sind aber große Teile der Ackerböden und Wiesen in Nordrhein-Westfalens durchnässt und nicht befahrbar, so dass Pflügen, Eggen und Säen, wie im Volkslied „Im Märzen der Bauer …“ beschrieben, noch einige Zeit warten müssen.

Sobald die Böden ausreichend abgetrocknet sind, beginnen die Landwirte im März mit der Frühjahrsbestellung. Ausgesät werden dann Sommerweizen, Hafer und Sommergerste. Besonders früh gesät werden Ackerbohnen, die in Nordrhein-Westfalen allerdings nur eine geringe Bedeutung haben. Weiterhin steht im März die erste Düngergabe mit Mineraldünger, Gülle oder Stallmist auf dem Arbeitsplan der Bauern, um die Pflanzen zu Beginn der Vegetationsperiode mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Später im Frühjahr folgen die Aussaat von Zuckerrüben und Mais sowie das Pflanzen der Kartoffeln.

In den Startlöchern stehen die Spargelbauern, die jetzt schon Folientunnel über den Spargeldämmen aufbauen, um die wenigen Sonnenstrahlen für die Erwärmung des Bodens zu nutzen. Sie wünschen sich vor allem möglichst bald trockeneres und warmes Wetter, denn sie wollen ihren Kunden möglichst früh frischen, heimischen Spargel anbieten können.

Krisenstimmung herrscht unter den nordrhein-westfälischen Landwirten noch nicht, denn bisher liegt der Witterungsverlauf trotz des ungewöhnlich milden Winters durchaus noch im Bereich der üblichen Schwankungen. Zwar kennen auch jüngere Landwirte noch die alte Bauernregel „Früh bestellt und früh gefreit, hat noch niemanden gereut“, die Erfahrung zeigt aber, dass in beiden Fällen Ausnahmen möglich sind.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 07.03.2007