Der Diesel blüht

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Etwa drei Wochen früher als üblich hat auf nordrhein-westfälischen Äckern die Rapsblüte begonnen, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Die Rapsblüte erfreut nicht nur die Menschen, sondern auch die Bienen, denen der Raps reichlich Nektar spendet. Nebenbei befruchten die Bienen dabei die Blüten, die bis zum Juli zu Schoten mit kleinen, zwei Millimeter dicken Körnern heranwachsen, die einen sehr hohen Ölgehalt haben. In guten Lagen können mehr als vier Tonnen Raps geerntet werden.

Die Fläche für Winterraps in Nordrhein-Westfalen ist erneut gestiegen und beträgt jetzt knapp 72 500 Hektar. Der kräftige Anstieg des Rapsanbaus von fünf Prozent in einem Jahr in NRW ist vor allem auf die Zunahme des Rapsanbaus für die Biodieselproduktion zurückzuführen und liegt im bundesweiten Trend.

Der meiste Raps geht  in die Ernährungsindustrie und dient zum Beispiel als Grundstoff für Margarine. Mit mehr als 20 000 Hektar Raps wird in Nordrhein-Westfalen knapp ein Drittel als nachwachsender Rohstoff angebaut und zum Beispiel zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sägeketten- und Hydraulikölen, aber auch zu Biodiesel verarbeitet. Damit wird ganz wesentlich die Umwelt entlastet, denn der Raps bindet Kohlendioxid aus der Luft, das unter anderem bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe, wie Heizöl, Steinkohle und Erdgas, entstanden ist.

Raps in der Fruchtfolge tut auch dem Boden gut. Er wird bereits im August gesät und entwickelt noch vor dem Winter ein bodendeckendes Blätterkleid, das den Acker vor Verschlämmung und Winderosion schützen kann. Mit ihren tiefen Pfahlwurzeln greift die Pflanze in die unteren Bodenschichten ein und holt Nährstoffe, die vom Regen nach unten ausgewaschen worden sind, wieder in den Wurzelbereich der Pflanzen zurück.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 19.04.2007