Brot und Brötchen durch Weizenpreis nicht teurer

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Als Unfug bezeichnet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Meldungen, wonach in Folge gestiegener Weizenpreise auch die Brot- und Brötchenpreise steigen müssen. Zwar sei es richtig, dass in Nordrhein-Westfalen, wie auch in einigen anderen Regionen Deutschlands, die Erträge und die Backqualität der diesjährigen Weizenernte gelitten habe. Daraus zu schließen, dass das auch Auswirkungen auf die Verbraucherpreise habe, sei jedoch vollkommen falsch.

In Deutschland wurde die Weizenanbaufläche gegenüber dem Vorjahr um gut zwei Prozent eingeschränkt, in der gesamten EU sind aber 2 Prozent mehr Weizen angebaut worden. Die Ernte wird voraussichtlich etwa 120 Millionen Tonnen Weichweizen betragen, das sind rund drei Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr.   Da der Verbrauch innerhalb der EU bei höchstens 114 Millionen Tonnen liegt, ist die Versorgung auf jeden Fall gesichert. Zudem gibt es Lagerbestände von knapp 20 Millionen Tonnen aus den Vorjahren.

Der Wertanteil des verarbeiteten Weizenmehls Typ 550 an einem Weizenbrötchen liegt nach Berechnungen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei 1,5 Cent. Selbst wenn der Mehlpreis um 50 Prozent steigen würde, läge der Anteil gerade mal bei 2 Cent je Brötchen.

Wenn es stimmen würde, so die Kammer, dass der Brötchenpreis direkt vom Weizenpreis abhängt, müssten die Brötchen in den vergangenen Jahren ständig billiger geworden sein. Bekamen die Landwirte 1992 noch 17 Euro für 100 Kilogramm Weizen, fiel der Preis seitdem kontinuierlich auf unter 10 Euro je 100 Kilo. Erstmals in diesem Jahr erlösen die Bauern wieder so viel wie 1992. Dass die Brötchenpreise in diesem Zeitraum dennoch gestiegen sind, könne also nur an anderen Faktoren, insbesondere an gestiegenen Lohnkosten, liegen, so die Kammer.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 25.07.2007