Mehr Strom aus Biogas vom Bauernhof in NRW

Biogasanlage mit Feststoffzufuhr

In Nordrhein-Westfalen gibt es etwa 280 landwirtschaftliche Biogasanlagen. Das hat eine freiwillige Erhebung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen jetzt ergeben. Gegenüber 2004 ist die Zahl der Biogasanlagen um das Zweieinhalbfache gestiegen. Diese Anlagen erzeugen pro Jahr etwa 813 000 Megawattstunden Strom aus Biogas.

In die freiwillige und anonyme Auswertung wurden nur Biogasanlagen einbezogen, bei denen mindestens ein Betreiber oder Gesellschafter Landwirt ist, industrielle oder kommunale Anlagen wurden nicht erfasst. Die Anlagen haben zusammen eine installierte elektrische Leistung von 105 Megawatt; 85 Prozent werden mit nachwachsenden Rohstoffen, zum Beispiel Mais, betrieben. Experten gehen davon aus, dass dieser Anteil aufgrund der veränderten Stromvergütung steigen wird. Die übrigen 15 Prozent erzeugen das Biogas aus sogenannten Kofermenten, das sind zum Beispiel Abfälle aus der Nahrungsindustrie. Die nachwachsenden Rohstoffe werden in den meisten Anlagen mit Gülle gemischt zu Biogas vergoren.

Die Zahl der jährlich neu errichteten Biogasanlagen ist seit 2006 rückläufig, aber die installierte Leistung nimmt zu, weil viele ältere Anlagen erweitert wurden. In etwa 74 Prozent der ausgewerteten Anlagen wird das Biogas nicht nur zu Strom verarbeitet, sondern auch die Abwärme genutzt, zum Beispiel zum Heizen von Gebäuden oder Gewächshäusern.

Die meisten Biogasanlagen gibt es im Kreis Borken mit 45 sowie in Steinfurt mit 30 Anlagen. Es folgen Warendorf mit 22, Paderborn mit 17, Gütersloh mit 16 und Kleve sowie Coesfeld mit je 15 Anlagen. 14 Anlagen gibt es im Kreis Soest, in Höxter sind es elf sowie in Minden und Lippe je zehn Anlagen. Die größte Anlagendichte verzeichnet der Kreis Borken mit 16,9 Kilowatt je 100 Hektar landwirtschaftliche Fläche, gefolgt von Steinfurt mit 12,3 Kilowatt je 100 Hektar. Das sind deutlich mehr als der Durchschnitt in NRW von 5,95 Kilowatt je 100 Hektar. Ebenfalls über dem Durchschnitt liegen die Kreise Gütersloh, Paderborn und Viersen sowie Warendorf, Soest, Olpe, Kleve und Aachen. Alle anderen Kreise liegen im Durchschnitt oder darunter.

Eine ausführliche Analyse der Erhebung und eine Karte mit den Zahlen gibt es hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 25.06.2009