Gießen mit Verstand

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Nicht zu oft, aber gründlich gießen ist die wichtigste Regel, wenn es um die Wasserversorgung der Pflanzen im Garten geht, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Wird zu oft gegossen, gewöhnen sich die Pflanzen an das bequeme Angebot und bilden keine tiefreichenden Wurzeln, mit denen sie in längeren Trockenperioden Wasser aus tieferen Bodenschichten holen können.

Insbesondere im Frühjahr frisch gepflanzte Gehölze benötigen ausreichende Wassergaben, da sich ihr Wurzelwerk erst noch entwickelt. Ein Gießrand um die Pflanzen sorgt dafür, dass das Wasser den Pflanzen zugute kommt, für die es gedacht ist. Aber auch Erdbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Himbeeren benötigen eine gute Wasserversorgung, da die Früchte sonst sehr klein bleiben oder sogar vorzeitig abfallen.

Beim Wasserbedarf der Gartengewächse darf auch die austrocknende Wirkung des Windes, sogar bei bedecktem Himmel und nur mäßig warmem Wetter, nicht vergessen werden. Um den Boden und die Pflanzen gut mit Wasser zu versorgen, sind 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter notwendig. Das sind ein bis zwei volle Gießkannen. Wenn der Hobbygärtner mit dem Schlauch wässert, kann ein Regenmesser Orientierungshilfe über die ausgebrachte Wassermenge geben. Ein Milliliter im Regenmesser bedeutet ein Liter pro Quadratmeter. Bei leichteren, sandigen Böden sollte eher die größere Wassermenge gewählt werden.

Die beste Tageszeit für das Gießen sind die Morgenstunden. Vor allem dann, wenn die Nächte kühl sind, sollte möglichst morgens gegossen werden, damit die Pflanzen bald abtrocknen können. Denn je länger Blätter und Früchte feucht bleiben, desto leichter können sich Pflanzenkrankheiten, wie zum Beispiel die Kraut- und Braunfäule der Tomaten oder der Grauschimmel am Salat ausbreiten. Es hilft auch gegen die Feuchtigkeit und Dunkelheit liebenden Schnecken. Das heißt morgens wässern, damit der Boden abends abgetrocknet ist, wenn die Schnecken sich auf den Weg zu ihren Futterquellen machen. Nach dem Gießen sollte die Bodenoberfläche gelockert werden. Eine feinkrümelige Struktur verhindert das Verdunsten des Wassers aus dem Boden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.07.2010