Rüben sind nicht so süß

Zuckerrüben-Anlieferung
Zuckerrüben-Anlieferung

Die Zuckerrübenernte in Nordrhein-Westfalen beginnt. Der Startschuss fällt am Donnerstag, dem 16. September, am Niederrhein in der Zuckerfabrik Appeldorn, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Bauern im restlichen Rheinland liefern ihre Zuckerrüben ab 20. September in die Fabriken in Euskirchen und Jülich, die Zuckerfabrik in Lage öffnet am 4. Oktober ihre Tore. Damit startet die Rübenkampagne, wie die mehrwöchige Ernte auch genannt wird, rund eine Woche später als im letzten Jahr, weil die erwartete Rübenmenge geringer ist als 2009.

Die Ernteaussichten sind nicht so gut wie in den letzten drei Jahren, in denen die Bauern Spitzenerträge einfahren konnten. Die Rübenmenge in diesem Jahr liegt im Durchschnitt der letzten fünf Jahre, aber die Rüben sind nicht so süß, wie die Proberodungen des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes und der Zuckerfabriken in NRW zeigen. Die Zuckergehalte liegen deutlich unter dem Fünfjahresschnitt. Ursache hierfür ist das Wetter. Die erste Maihälfte war eindeutig zu kalt, sodass die im April gesäten Rüben nur langsam wuchsen. Dann folgten ein trockener Juni und die Hitzewelle im Juli, die das Rübenwachstum zusätzlich bremsten. Im Moment stehen die Rüben recht gut da, der Regen hat die Wasservorräte aufgefüllt und die Pflanzen sind sehr gesund. Jetzt brauchen sie viel Sonne, um Zucker einzulagern.

Damit die Zuckerfabriken kontinuierlich Rüben verarbeiten können, bringen die Landwirte die Rüben nach einem genau ausgeklügelten Lieferplan, oftmals rund um die Uhr, pünktlich in die Fabriken. Die Rübenkampagne dauert voraussichtlich bis Ende Dezember.

In Nordrhein-Westfalen wachsen in diesem Jahr in etwa 5 500 landwirtschaftlichen Betrieben Zuckerrüben auf 56 000 Hektar.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.09.2010