Grassilage gut, Heu teuer

Grassilage verdichtenBild vergrößern

In diesem Jahr haben die Bauern in Nordrhein-Westfalen weniger Grassilage geerntet als im langjährigen Durchschnitt, die Qualität dieses wichtigsten Winterfutters für Rinder ist dafür spitze. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung von 680 Grassilageproben der diesjährigen Ernte durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die während der großen Hitze im Juni und Juli befürchtete Futterknappheit ist dagegen ausgeblieben.

Grassilage ist der Aufwuchs von Wiesen und Weiden, der nach dem Schnitt unter Folien durch Luftabschluss, ähnlich wie Sauerkraut, konserviert wird. Der erste Schnitt erfolgte in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr als Folge des kalten Frühjahrs fast zwei Wochen später als im Vorjahr. Während der großen Hitze Ende Juni/Anfang Juli stellten die Gräser das Wachstum weitgehend ein, sodass der zweite oder dritte Schnitt in den meisten Betrieben nur sehr bescheidene Erträge brachte. Einen Ausgleich brachte der nasse Herbst, der das Gras wieder üppig wachsen ließ. Die Laboruntersuchungen der Landwirtschaftskammer zeigen, dass das geerntete Futter in vielen wichtigen Punkten, wie dem Rohfasergehalt und dem Energiegehalt, eine überdurchschnittliche Qualität hat. Das merken auch die Kühe, denen gute Grassilagen besser schmecken. Durch die höhere Grundfutteraufnahme können die Landwirte mehr Milch aus dem preiswerten Grundfutter erzeugen und teures Kraftfutter einsparen.

Knapp ist in diesem Jahr dagegen Heu, das später im Jahr geerntet wird und deswegen besonders unter der Trockenheit gelitten hat. Heu, das vor allem als Pferdefutter sehr beliebt ist, ist deshalb zurzeit rund 40 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Die genauen Ergebnisse zur Grassilagequalität finden Sie hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 11.11.2010