Üppige Obstbaumblüte in NRW

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Die Obstbaumblüte hat in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen etwa zehn bis zwölf Tage später begonnen als im Vorjahr. Alle Obstkulturen blühen reichlich, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Jetzt hoffen die Obstbauern auf gutes Wetter ohne Nachtfröste während der Blütezeit bis Ende Mai, damit die Blüten sicher befruchtet werden.

Optimal für eine gute Befruchtung der Blüten ist warmes, sonniges Wetter mit Temperaturen um 15 bis 25°C. Treten Nachtfröste ein, können die Blüten erfrieren. Für Erdbeerblüten kann schon leichter Bodenfrost gefährlich werden. Spätfröste können bis Mitte Mai auftreten. Die Obstbauern decken ihre blühenden Felder vor einer Frostnacht mit Vlies oder Folie ab. Viele Baumobstplantagen können während der Frostnächte beregnet werden. Beim Gefrieren des Wassers zu Eis wird Erstarrungswärme freigesetzt. Diese Wärme bewirkt, dass die Temperatur der Blüte nicht unter Null Grad sinkt. Für einen wirksamen Frostschutz ist es allerdings nötig, dass während der gesamten Nacht beregnet wird.

Wegen des hohen Blütenansatzes sind vor allem die Obstbauern, die Äpfel, Birnen und Pflaumen produzieren, optimistisch gestimmt. Nachdem die Erntemengen im vergangenen Jahr relativ gering waren, haben die Bäume ihre Kraft für die Blütenbildung nutzen können. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich aus den Blüten auch Früchte entwickeln, ist eine gute Bestäubung und Befruchtung. Dabei sind die Obstbauern auf Bienen, Hummeln und andere Wildinsekten angewiesen. In Erdbeertunneln und in früh blühenden Süßkirschplantagen stellen die Obstbauern Hummelvölker auf, denn Hummeln sind schon bei Temperaturen um 8°C und weniger Licht aktiv. Bienen haben eine höhere Bestäubungsleitung, fliegen aber erst an sonnigen Tagen mit mindestens 12 bis 15°C. Viele Obstbauern arbeiten mit Imkern zusammen, die ihre Bienenvölker in die Obstplantagen bringen.

Im Rheinland stehen Obstbäume auf rund 3 700 Hektar. Den größten Anteil mit 3 000 Hektar haben Apfelbäume, auf 265 Hektar stehen Birnbäume. Pflaumen- und Zwetschgenbäume wachsen auf 250 Hektar, Kirschbäume auf 200 Hektar. In Westfalen-Lippe gibt es etwa 600 Hektar Baumobst; davon 350 Hektar Apfelbäume und 20 Hektar Birnbäume. Zwetschgen und Pflaumen werden auf etwa 120 Hektar produziert, größere Flächen liegen in Ostwestfalen-Lippe. Insgesamt stehen Kirschbäume auf einer Fläche von etwa 40 Hektar.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.05.2013