Mehr Getreide und weniger Mais in NRW

Getreideernte mit Claas-MähdrescherBild vergrößern

In diesem Jahr wurde in Nordrhein-Westfalen wieder mehr Getreide und deutlich weniger Mais als 2012 angebaut. Dies meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen nach Auswertung der aktuellen Bodennutzungserhebung, die der Landesbetrieb Information und Technik NRW erstellt hat. Insgesamt stand zu Beginn der diesjährigen Ernte in Nordrhein-Westfalen Brot- und Futtergetreide auf rund 533 000 ha, das sind 5,9 % mehr als im Vorjahr.

Mais wächst zurzeit auf knapp 282 700 ha, das sind 3,3 % weniger als 2012. Wichtigster Grund für den zusätzlichen Maisanbau im vergangenen Jahr, so die Landwirtschaftskammer, waren massive Frostschäden nach der Kältewelle im Februar 2012. Rund 60 000 ha Wintergetreide hatten damals Temperaturen bis minus 20 Grad und ohne schützende Schneedecke nicht überlebt. Im Frühjahr mussten diese Äcker mit Sommerkulturen, überwiegend Mais und Sommergetreide, neu eingesät werden.

Das wichtigste Getreide auf Nordrhein-Westfalens Äcker bleibt der Winterweizen, der in diesem Jahr auf rund 278 400 ha stand, 18 % mehr als im Vorjahr. Sommerweizen wird dagegen nur noch auf 3 600 ha angebaut. Weizen steht damit auf jedem vierten Acker in Nordrhein-Westfalen.

Zweitwichtigste Getreideart ist die Wintergerste mit rund 139 500 ha, 22 % mehr als 2012. Die überwiegend als Braugerste verwendete Sommergerste stand in diesem Jahr auf 10 600 ha, 79 % weniger als vor einem Jahr, als Sommergerste vielerorts das erfrorene Wintergetreide ersetzen musste.

Eine unerwartete Trendwende gab es beim Roggen, dem früher wichtigsten Brotgetreide, der in den vergangenen Jahrzehnten durch die Vorliebe der Verbraucher für weißes Brot immer mehr zurückgedrängt wurde. Diese weniger anspruchsvolle und sehr robuste Getreideart wuchs in diesem Jahr auf 21 600 ha, 19 % mehr als 2012. Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, die ausschließlich als Futtergetreide verwendet wird, wurde in diesem Jahr auf 69 000 ha geerntet, 23 % mehr als 2012.

Nach zwei Rekordernten haben die Landwirte die Zuckerrübenanbaufläche in diesem Jahr weiter eingeschränkt, da der Markt nur eine begrenzte Menge Zucker aufnehmen kann. Die süßen Rüben, die ab Mitte September geerntet werden, wachsen zurzeit auf 51 300 ha, 10 % weniger als im Vorjahr.

Der größte Teil der Kartoffeln aus heimischem Anbau wird zu Pommes Frites und Chips verarbeitet. Der Anbau dieser Kartoffeln stieg um 37 %, auf knapp 17 430 ha. Der Anbau von Speisekartoffeln, die unverarbeitet in den Laden kommen, ging dagegen um 6,3 % auf 13 770 ha zurück.

Nochmals zugelegt hat der Raps, aus dem Öl für Lebensmittel, Kraftstoff und technische Zwecke gewonnen wird. Der im Mai kräftig gelb blühende Raps stand auf über 70 000 ha, 9,3 % mehr als 2012.

Der Anbau von Gemüse, Spargel und Erdbeeren hat ebenfalls weiter zugelegt. Aufgrund der guten Nachfrage nach frischen Produkten aus der Region stieg der Anbau dieser Kulturen erneut um 2,1 % auf 24 350 ha.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.08.2013