Gülledüngung auf Grünland

Gülleausbringung
Moderne Technik zur Gülleausbringung auf Grünland. Foto: Gerighausen

Bei Düngungsversuchen mit Rindergülle auf Grünland wurden Nährstoffwirkung, Nährstoffausnutzung, Ausbringungszeitpunkt, Applikationstechnik und Nitratbelastung geprüft. Entsprechende Versuche werden sowohl in der Niederung am Niederrhein als auch in den Mittelgebirgsregionen Eifel, Bergisches Land und Hochsauerland durchgeführt. In den Versuchen steht der Einsatz von Gülle zur nachhaltigen Futterproduktion im Vordergrund.

Beratungshinweis

Langjährige Gülledüngungsversuche auf Grünland haben bei bodennaher Ausbringung eine 75-prozentige Wirkung des Gülle-Stickstoff (N) im Vergleich zu mineralischem Stickstoff ergeben. Der Ammonium(NH4)-N in der Gülle ist mit 50 % direkt wirksam und in der Futterproduktion mit Handelsdünger-N voll vergleichbar. Der organisch gebundene N in der Gülle wird nach Mineralisation als Nachwirkung etwa zur Hälfte, das heißt mit 25% in den späteren Aufwüchsen ertragswirksam. Als Empfehlung gilt, dass die in der Gülle enthaltene NH4-N-Menge mit etwa 2 kg N/m3 bei der Bemessung der Handelsdünger-Gabe berücksichtigt und abgezogen wird. Auch die Nachwirkung in Höhe von 1 kg N/m3 sollte bei der jährlichen N-Düngermenge berücksichtigt und abgezogen werden.

Bei der Gülleausbringung im Vergleich von Schleppschuh, Schleppschlauch und Breitverteilung am Boden - über ein Blech 10 cm oberhalb der Bodenoberfläche - wurden über mehrere Jahre und an verschiedenen Standorten keine Ertragsunterschiede festgestellt. Wichtig für die optimale N-Wirkung aus Gülle ist die bodennahe Ausbringung mit den zur Zeit in der Praxis verfügbaren Techniken Schleppschlauch und Schleppschuh unmittelbar nach der Nutzung sowie die Ablage zwischen den Grasstoppeln in dünnen Streifen mit geringem Abstand von 10 bis maximal 15 cm auf dem Boden.

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