Nutzungsmanagement auf Grünland

Schwarzbunte vor dem Ökostall

In Beweidungsversuchen mit Milchkühen und Jungrindern werden die Auswirkungen von Düngungs-, Nutzungs- und Zufütterungsmaßnahmen auf den Pflanzenbestand, den Ertrag, die Futterqualität, und die tierische Leistung sowie die Nitratbelastung des Grundwassers geprüft.

Ersten Ergebnisse:

Eine hohe Stickstoff (N)-Düngung und eine hohe Beweidungsintensität, sowohl mit Jungrindern als auch mit Milchkühen, führen wegen der hohen N-Ausscheidung und der punktuellen Exkrementenverteilung zu einer hohen Nitratbelastung auf den Weideflächen. Eine reduzierte N-Düngung verringert die Nitratbelastung. Die Futterproduktion nimmt ebenfalls ab. Bei höherer N-Düngung für höhere Futtererträge ist zur Erhöhung der N-Ausnutzung ein höherer Mahdanteil in Form der Mähweidenutzung erforderlich. Zur Reduzierung des N-Überschusses im Sinne der Düngeverordnung sollte bei zunehmender N-Düngung der Schnittanteil erhöht werden. Das Ertragspotenzial der Standorte kann bei hoher N-Düngung und ausgeglichener N-Bilanz nur bei ausschließlicher Mahd voll ausgeschöpft werden.

In langjährigen Untersuchungen zur N-Düngung auf Grünland liegen Beziehungen zwischen N-Düngung und Ertrag bei Mahd, Mähweide und Beweidung am Niederrhein und bei Mahd in den Mittelgebirgslagen Eifel und Bergisches Land vor. Diese langjährigen standort- und nutzungsabhängigen Ertragsfunktionen sind die Basis für die Empfehlung der N-Düngung auf Grünland.

Bei Beweidung mit hohem Viehbesatz auf den Weideflächen können die bei geringer N-Düngung fehlenden Futtermengen durch Zufutter ausgeglichen werden. Bei den Jungrindern war die Lebendgewichtszunahme bei geringer N-Düngung mit Ausgleichsfutter, vor allem in den letzten beiden Monaten der Weideperiode, deutlich höher als bei der Vergleichsgruppe mit hoher N-Düngung ohne Ausgleichsfutter. Auch bei den Milchkühen war die Milchleistung bei Halbtagsweide mit geringer N-Düngung und Ausgleichsfutter vergleichbar mit der Milchleistung bei Ganztagsweide mit hoher N-Düngung ohne Ausgleichsfutter. Sowohl bei Beweidung mit Jungrindern als auch mit Milchkühen war die Nitratbelastung im Boden bei erhöhter Zufütterung deutlich geringer als bei erhöhter N-Düngung. Der Stickstoff im Zufutter wird offensichtlich wesentlich besser ausgenutzt als der Stickstoff aus der Düngung über die Futterproduktion.

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