Ad libitum - Tränke in der Kälberaufzucht

Kälberhütte

In der Kälberaufzucht soll das Wachstumspotential der jungen Kälber optimal ausgenutzt werden. In eigenen Untersuchungen zeigen Kälber in der ersten Lebenswoche in Einzelhaltung mit intensiver Biestmilch- bzw. Vollmilchversorgung (angesäuert) hohe Wachstumsleistungen von bis zu 900 g/Tier und Tag.

Bei Umstallung in die Gruppe am Ende der ersten Lebenswoche wird die Milch über einen Tränkeautomaten tierindividuell angeboten. Der eingesetzte Milchaustauscher (MAT) hat einen Magermilchpulveranteil von mind. 40 % und ist angesäuert. Bei dieser Vorgehensweise zeigt sich in voran gegangenen Versuchen ein deutlicher Abfall des Wachstumsniveaus in den ersten 35 Tagen in der Gruppenhaltung auf 300 bis 500 g pro Tier und Tag. Diese Beobachtung deckt sich auch mit Untersuchungen aus anderen Versuchseinrichtungen (B. Fischer, 1999; P. Maccari 2011).

Vor diesem Hintergrund wurde in einem Versuch mit Aufzuchtkälbern bei gleicher Versorgung in der ersten Lebenswoche (Milchtränke ad libitum, Einzelhaltung) die Abrufmenge am Tränkeautomaten bei gleicher MAT-Konzentration in den ersten 35 Tagen in der Gruppe durchgeführt. Durch die Erhöhung der Tränkemenge auf 10 Liter/ Kalb und Tag wird am Tränkeautomaten eine ad libitum Versorgung simuliert, die weitestgehend dem Tränkeregime in der ersten Lebenswoche entspricht. Neben der Körperentwicklung wurden auch die Einflüsse auf das Tränkeverhalten und die Gesunderhaltung der Kälber beobachtet.

Die Ergebnisse aus diesem Versuch sind in einer Bachelorarbeit der Hochschule Osnabrück bearbeitet worden und erstmalig auf der Eurotier 2012 in Hannover vorgestellt worden.