Landessortenversuche Körnermais 2020

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Körnermaisernte mit einem Claas Lexion 570

Körnermais mit schwankenden Erträgen

Körnermais und CCM konnte in NRW 2020 nicht überall mit guten Erträgen geerntet werden. Auch in den Landessortenversuchen fallen die Erträge unterschiedlich aus. Norbert Erhardt und Claudia Tendyck stellen die Ergebnisse der Landesortenversuche mit Körnermais vor und geben Sortenempfehlungen für 2021

Mais traf 2020 in NRW im kühlen Mai auf schlechte Startbedingungen. Während frühe Saaten um Mitte April noch zügig aufliefen, dann aber lange im Zwei- und Dreiblattstadium stehenblieben, brauchten Saattermine gegen Ende April bis zu 4 Wochen für den Feldaufgang. Grundsätzlich zog sich die Jugendentwicklung außergewöhnlich in die Länge. In dieser Phase kam es vermehrt zu Schäden durch Vogelfraß und Fritfliege, zumal Mesurol als insektizider Beizschutz und als vergrämendes Mittel gegen Vögel nicht mehr zur Verfügung stand. Lokal waren auch Pflanzenverluste durch Frostnächte bis Mitte Mai zu verzeichnen. Der bis in den Juni hinein ausbleibende Regen machte den jungen Maisbeständen hingegen weniger zu schaffen. Rechtzeitig zum Streckungswachstum kam in der zweiten Junihälfte auch einiges an Wasser zusammen. In der Niederschlagsbilanz war dabei ein deutliches Ost-Westgefälle zu erkennen. So wurden an der Wetterstation im ostwestfälischen Bad Lippspringe von April bis Ende Juli über 300 mm Regen gemessen. Im Rheinland, zum Beispiel an der Station Kleve, kamen im gleichen Zeitraum gerade einmal 120 mm zusammen. Sofern die Reserven an Bodenwasser nicht schon durch eine Vorfruchtnutzung beansprucht wurden, reichten die Niederschläge überall für eine ungestörte Blüte, die sich bei unterdurchschnittlichen Temperaturen im Juli ungewöhnlich in die Länge zog. Beispielsweise blüten im Versuch am Standort Dülmen-Merfeld erste Sorten wie Santimo bereits am 9. Juli, während späte, zahnmaisbetonte Sorten wie SY Impulse erst am 25. Juli die Narbenfäden schoben. Früh blühende Sorten gingen dadurch mit einem deutlichen Vorsprung in die Kornfüllungsphase.

Hitze und Trockenstress stört die Kolbenfüllung

Mit der Hitzewelle in der ersten Augusthälfte stand der Mais regional erheblich unter Trockenstress. Besonders betroffen waren die Bestände auf leichten Böden im nordwestlichen Münsterland und am Niederrhein. Selbst auf besseren Böden „drehten“ hier die Bestände, da es nach den trockenen Jahren schlichtweg an Wasserreserven fehlte bzw. immer noch fehlt. Insbesondere späte Bestände bzw. Bestände mit spät blühenden Sorten standen damit in betroffenen Regionen schon zu Beginn der Kolbenfüllung unter Stress, was vielfach deutliche Reduktionen von Kornanlagen zur Folge hatte. Frühe Sorten bzw. Bestände konnten, da schon weiter entwickelt, die angelegten Körner „halten“. Trockenstress und Hitze führte hier dann aber schnell zu einer gewissen Notreife in Form vertrockneter Pflanzen und ungewöhnlich kleinen und leichten Körnern. In den Landessortenversuchen zeichneten die Sorten besonders an den Standorten mit leichten Böden in Dülmen-Merfeld, Kreis Coesfeld und Milte im Kreis Warendorf. In diesen Versuchen wurden die zu beobachtenden Trockenstresssymptome am 12. bzw. 13. August bonitiert. Die erhobenen Boniturnoten können der Übersicht 1 entnommen werden. Visuell gut zurecht mit den trockenen Bedingungen kamen die Sorten Tonifi CS, Volney, LG 31238, P8666, Amavit, LG 31276, Janeen, LG 30258 und auch KWS Gustavius, gefolgt von vielen Sorten, die an den Standorten auch nicht immer ein einheitliches Bild zeigten. Extreme Trockenstresssymptome waren bei den Sorten Santimo, P 8723, Leguan und Vitally zu finden. Tendenziell spiegelt sich diese Bonitur auch in den Erträgen an den von Trockenschäden betroffenen Standorten wider.

Große Ertragsunterschiede

Ab Mitte August brachte schauerartiger Regen zumindest lokal eine gewisse Entspannung bezüglich der Wasserversorgung. Spätere Sorten und Bestände, die im Blattapparat noch einigermaßen durchgehalten hatten, konnten dieses Wasser noch in Ertrag umsetzen. „Unterm Strich“ ergibt sich für NRW bezüglich der Maiserträge erneut ein ausgesprochen differentes Bild. Während in südöstlichen Landesteilen, Ostwestfalen, am Hellweg und auch in den Höhen- und Übergangslagen allgemein ansprechende Silo- und Körnermaiserträge zu verbuchen sind, enttäuschen die Erträge im nordwestlichen Münsterland und am Niederrhein zum Teil im dritten Jahr in Folge. Allerdings waren hier oft auf kleinsten Raum sehr große Unterschiede in Abhängigkeit von der Bodengüte und lokalen Regengüssen zu finden. Im Einzelfall können aber auch produktionstechnische Mängel Mindererträge zur Folge haben, wenn zum Beispiel extrem üppige Zwischenfrüchte zu spät gemulcht wurden oder die Wasserreserven durch unnötige Bodenbearbeitungsmaßnahmen unproduktiv beansprucht wurden.

Die größeren regionalen Ertragsunterschiede spiegeln sich auch in den Standortergebnissen der Landessortenversuche mit Körnermais wider. Wie Übersicht 2 entnommen werden kann, fielen die Durchschnittserträge am Standort in Milte, Kreis Warendorf mit 97 dt/ha um fast ein Drittel niedriger aus als am Standort Haus Düsse, wo im Mittel der Sorten über 140 dt/ha gedroschen wurde. Dabei ist zu beachten, dass sich die aufgeführten Absoluterträge auf die Nettoparzelle beziehen, die sich ca. 20 % über dem Praxisniveau bewegen (Randeffekte). Am Versuchsstandort Dülmen-Merfeld im Kreis Coesfeld wurden im Versuchsmittel nur 86 dt/ha gedroschen. In Teilbereichen rutschten hier die Erträge in den Versuchsparzellen auf unter 50 dt/ha ab. In Folge dieser bodenbedingten Streuung konnte der Versuch im Kreis Coesfeld auch nicht in der Auswertung berücksichtigt werden.

Ertragsvorteile für späte Sorten

Spätere, zahnmaisbetonte Sorten konnten, infolge der verzögerten Entwicklung auch an den trockenen Standorten in der Restpflanzenabreife recht gut durchhalten und offensichtlich den Regen ab Mitte August noch in Kornertrag umsetzen. Die höchsten Erträge erzielten 2020 die Sorten mit der Reifezahl K 250 Kidemos, SY Impulse, Farmoritz und Sumumba gefolgt von den K 230er Sorten KWS Gustavius und Agro Dentrico. Insbesondere KWS Gustavius und Agro Dentrico entsprechen dabei auch eher dem etwas kompakteren „Körnermaistyp“, was unter Umständen den Vorteil mit sich bringt, dass weniger Wasser für den Aufbau einer üppigen Restpflanze verbraucht wird. Bezüglich der Frühreife und entsprechend niedriger Feuchtegehalte zur Ernte setzt nach wie vor KWS Stabil die Maßstäbe. Diesbezüglich fallen auch weitere hartmaisbetonte Sorten wie DKC 2684, Amanova und Agro Ileo positiv auf. Amanova zeigte sich dabei an allen Standorten früher als es die Reifezahl K 230 erwarten lässt. Im dreijährigen Mittel schneiden ertraglich die Sorten SY Impulse, gefolgt von Quentin, LG 31276, Farmfire, Agro Dentrico und P 8329 ertraglich am besten ab. Nach zweijähriger Prüfung machen Kidemos, Farmortiz und die etwas frühere Sorte LG 31238 mit besten Erträgen auf sich aufmerksam.

Keine Krankheiten – Maiszünslerbefall nimmt zu

Nach den erneut eher trockenen Bedingungen spielten Krankheiten wie Blattflecken und Kolbenfusarium 2020 im Mais bei uns erneut keine Rolle. Grundsätzlich ist das natürlich erst einmal erfreulich, birgt aber immer die Gefahr, dass mögliche Krankheitsanfälligkeiten neuer Sorten nicht erkannt werden. Stellen sich in Folgejahren dann entsprechende Infektionsbedingungen ein, kann das unerwünschte Überraschungen nach sich ziehen, sofern sich Sorten mit bislang unbekannter höherer Anfälligkeit im Anbau etabliert haben. Im Extrem kann das eine epidemische Krankheitsausbreitung mit über Jahre höheren Infektionsdruck nach sich ziehen, wie es ab 2008 und in den Folgejahren für Turcicum-Blattflecken zu beobachten war. Im Gegensatz zum Vorjahr trat Beulenbrand nur sporadisch auf, was maßgeblich auf günstigere Bedingungen für die Blüte zurückzuführen ist. Bedingt durch das stagnierende Wachstum nach dem Auflaufen waren landesweit Fraßschäden durch die Larven der Fritfliege zu finden. Massive Schäden, die den Ausfall des Haupttriebes zur Folge hatten, blieben aber die Ausnahme. Deutlich zugenommen hat nochmals die Ausbreitung des Maiszünslers. In den Sortenversuchen am Standort Haus Düsse wurde Befall an bis zu 25 Prozent der Pflanzen gezählt. Insbesondere bei der späten Körnermaisernte sind dann Ernteverluste nicht auszuschließen. In für Kolbenfusarium günstigen Jahren muss zusätzlich mit höheren Toxinbelastungen an befallenen Pflanzen gerechnet werden.

Sortenempfehlung

Nach den unterschiedlichen Wachstumsbedingungen zwischen den Standorten, aber auch zwischen den vergangenen Jahren, sollte die Sortenwahl beim Mais vor dem Hintergrund der mehrjährigen Ertragsstabilität einer Sorte erfolgen. Die vorliegenden Versuchsergebnisse können dazu wichtige Informationen liefern. Es sollten aber immer auch eigene Erfahrungen und Beobachtungen Berücksichtigung finden. In der Sortenempfehlung für den Körnermais und CCM sind die Sorten aufgeführt, die im drei- bzw. zweijährigen Mittel bezüglich der Kornerträge und/oder der um die Trocknungskosten bereinigten Marktleistung überdurchschnittlich (ab relativ 102) abschneiden konnten. Die Sorten KWS Stabil und DKC 2684 werden auf Grund der frühen Körnerreife empfohlen, mit der sie sich für spezielle Anbaulagen, wo die sichere Abreife im Vordergrund steht, anbieten. Neue Sorten sollten allenfalls im Probeanbau getestet werden, da von diesen Sorten keine Ergebnisse aus den vorherigen Jahren einbezogen sind. Für den Probeanbau werden daher auch nur Sorten mit deutlich überdurchschnittlichen Ergebnissen (ab rel. 103) in Übersicht 3 aufgeführt. Zu den empfohlenen Sorten sind zusammenfassend Angaben zur Standfestigkeit, Wuchshöhe und der Anfälligkeit für Krankheiten (Stängelfäule, Beulenbrand) in Übersicht 3 zu finden. Da 2020 im Vergleich zum Vorjahr kaum Beulenbrand zu finden war, können neue Sorten diesbezüglich nicht eingestuft werden. Wie gewohnt sind die Stärken und Schwächen der empfohlenen Sorten mittels „ + „, „ – „ und „ o „ zusammenfassend dargestellt. Die Einstufungen bezüglich der Abreife, des Kornertrages und der bereinigten Marktleistung basieren dabei allein auf den Ergebnissen der Landessortenversuche. In die Beurteilungen zur Standfestigkeit, Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und der Wuchshöhe fließen neben den Erhebungen und Bonituren in den Versuchen auch die Einstufungen durch das Bundessortenamt ein. Entsprechend der Nutzungsrichtung CCM oder Körnermais sind für die Sortenwahl die einzelnen Merkmale unterschiedlich zu gewichten. So kommt dem Abreifeverhalten und damit der um die Trocknungskosten bereinigten Marktleistung für den Körnermaisanbau sicherlich eine höhere Bedeutung zu. Dort, wo Mais für den Verkauf angebaut wird, bringen großrahmige, standfeste Doppelnutzungssorten den Vorteil mit sich, dass noch zur Ernte zwischen den Verwertungsoptionen Drusch oder Verkauf als Silomais ab Feld entschieden werden kann. Typische Doppelnutzer sind Sorten, die sowohl für die Körnermais- als auch für die Silomaisnutzung (Ausgabe 50) von der Landwirtschaftskammer empfohlen werden. Nachfolgend werden die empfohlenen Sorten kurz beschrieben:

Dreijährig geprüfte Sorten:

  • Agro Dentrico ( K 230/ - ): Agro Dentrico kam in allen 3 Versuchsjahren sehr gut zurecht. Die Sorte zeigt einen vergleichsweise kompakten Wuchs und hält unter trockenen Bedingungen gut durch. Im dreijährigen Mittel frühe Reife und sehr hohe Erträge, standfest.
  • Amanova ( K 230/ S 210): Frühreife Zweinutzungssorte, mit schneller Restpflanzenabreife. 2020 abfallende Kornerträge, im dreijährigen Mittel aber noch hohe korrigierte Marktleistung. Höhere Anfälligkeit für Stängelfäule und Lager; aber mit guter Jugendentwicklung als CCM Sorte für kühlere Standorte empfehlenswert.
  • Amavit ( K 210/ S 210): Nach sehr guten Ergebnissen im Vorjahr, diesjährig durchschnittlicher Kornertrag. Die Sorte ist frühreif, fällt aber entsprechend auch durch früheren Stängelfäulebefall auf.
  • ES Inventive ( K 240/ - ): Im dreijährigen Mittel sehr hohe Kornerträge bei durchschnittlicher Abreife. Gesunde Restpflanzenabreife, wenig Stängelfäule und Beulenbrand.
  • DKC 2684 ( K 190/ S 210): Frühreife Körnermais- bzw. CCM Sorte. Dank der niedrigen Feuchtegehalte zur Ernte schneidet die Sorte bezüglich der korrigierten Marktleistung noch durchschnittlich ab. Ertraglich kann die Sorte nicht mit dem Sortiment mithalten, bietet sich auf Grund der Frühreife für den Körnermais- bzw. CCM-Anbau auf Grenzstandorten an.
  • Farmfire ( ca. K 240/ S 230): Spätere Abreife auf 250er Niveau. Im dreijährigen Mittel sehr gute Kornerträge. Am Standort Haus Düsse zeigte die Sorte erneut eine gewisse Anfälligkeit für Lager und Stängelbruch.
  • KWS Stabil ( K 200/ S 200): KWS Stabil kann ertraglich nicht überzeugen, ist aber immer noch Maßstab für frühe Körnerreife. Stabil bietet sich daher als Sorte mit gewisser „Abreifegarantie“ für Grenzlagen des Körnermais- und CCM-Anbaus an. Der tendenziell höhere Stängelfäulebefall relativiert sich vor dem Hintergrund der Frühreife.
  • LG 30244 (K 230/ S 230): Im dreijährigen Mittel stabile Kornerträge bei durchschnittlicher Abreife. Hohe bereinigte Marktleistung. Relativ großrahmig, aber standfest.
  • LG 30258 (K240/ S 240): Im dreijährigen Mittel über die Standorte überdurchschnittliche Kornerträge. Abreife der Reifezahl entsprechend, standfest und blattgesund.
  • LG 31256 ( K 240/ S 250): Dreijährig sehr hohe Kornerträge und hohe bereinigte Marktleistung. Kaum Stängelfäule, standfest.
  • LG 31276 ( K 250/ S 260): Vergleichbares Ertragsniveau wie LG 31256, tendenziell etwas später und massenwüchsiger und damit eher der Zweinutzer in Richtung Silomais. Standfest, keine Stängelfäule.
  • Mojagger ( ca. K250/ - ): Massenwüchsiger Zweinutzungstyp mit späterer Abreife. Hohe Kornerträge in 2020.
  • P 8329 (K 240/ - ): Wie im Vorjahr kam P 8329 diesjährig ertraglich sehr gut zu Recht. Abreife auf 250er Niveau. Sehr geringe Anfälligkeit für Stängelfäule und kaum Beulenbrand. Extrem hoher Kolbenansatz, aber dennoch standfest.
  • P 8666 ( K 250/ S 260): Relativ lange grünbleibende Zweinutzungssorte mit späterer Körnerreife und im dreijährigen Mittel guten Kornerträgen. P 8666 kam auch unter trockenen Bedingungen gut zurecht.
  • Quentin ( K 250/ S 240): Spätreife Zweinutzungssorte mit dreijährig sehr hohen Erträgen an allen wertbaren Versuchsstandorten. Anfälligkeit für Stängelfäule mittel. Nach massivem Lager in 2017 auch 2018 und 2019 mehr Lagerpflanzen.
  • Severeen ( K 230/ S 230): Über die Versuchsjahre und Standorte stabile Abreife und Kornerträge. Standfest und gesund.
  • SY Impulse ( K 250/ - ): Sehr späte Körnermaissorte mit auffallend schleppender Jugendentwicklung unter kühleren Bedingungen. Im dreijährigen Mittel höchste Kornerträge in den Landessortenversuchen NRW.
  • SY Talisman ( K 230/ S 220): Nach mittlerweile 6 Prüfjahren kommt Talisman immer noch gut zurecht. Allgemein frohwüchsige Sorte mit im dreijährigen Mittel immer noch durchschnittlichen Kornerträgen. Talisman reift vielfach extrem schnell in der Restpflanze ab und sollte dann gedroschen werden, um Verluste durch Stängelfäule und Lager zu vermeiden.
  • Tonifi CS ( K 240/ - ): Kompakte Körnermaissorte. Tonifi fiel wieder unter extrem trockenen Bedingungen durch eine lange grün bleibende Pflanze auf. Abreife der Reifezahl entsprechend. Im dreijährigen Mittel hohe Kornerträge, die maßgeblich auf das gute Abschneiden im Extremjahr 2018 basieren. Mittlere Anfälligkeit für Lager.

Zweijährig geprüfte Sorten:

  • Farmidabel ( K 240/ S 260): Standfeste Zweinutzungssorte. Nach sehr guter Ertragsleistung im Vorjahr, diesjährig durchschnittlicher Kornertrag.
  • Farmoritz ( ca. K 250/ S 260): Kompaktere Zweinutzungssorte mit späterer Kornreife. Farmoritz besticht durch den massigen Kolben mit 20 (u.U. mehr) Kornreihen. Anders als im Vorjahr waren unter Trockenstress zum Teil deutliche Kolbenreduktionen zu finden, worauf mit angepasster Bestandesdichte zu reagieren ist. Verzögerte Restpflanzenabreife, was die höhere Siloreifezahl zur Folge hat.
  • Kidemos ( K 250/ - ): Kompakte, zahnmaisbetonte Körnermaissorte mit sehr guter Standfestigkeit. Zweijährig höchste Kornerträge bei tendenziell späterer Abreife.
  • KWS Gustavius (K 230/ - ): Nach durchschnittlichen Erträgen im Vorjahr, diesjährig sehr hohe Kornerträge an allen Versuchsstandorten. Die kompaktere Pflanze hält auch bei Trockenstress lange durch.
  • LG 31238 (K 220/ S 230): Langwüchsige Zweinutzungssorten mit hohen Kornerträgen in beiden Versuchsjahren. Standfest mit sehr gutem Durchhaltevermögen unter trockenen Bedingungen.
  • LG 31245 ( K 250/ S 240): Ertragsstabile, langwüchsige Zweinutzungssorte. Das Saatgut der Sorte fiel in beiden Versuchsjahren mit tendenziell schlechteren Feldaufgängen auf, so dass das Ertragspotenzial der Sorte u.U. nicht vollständig zum Tragen kommen konnte. Offensichtlich konnten die etablierten Pflanzen aber einiges kompensieren.
  • SY Calo ( K 220/ - ): Kompakte Körnermaissorte mit früher Körnerreife. Im zweijährigen Mittel hohe Kornerträge, die in 2020 zwischen den Standorten etwas schwanken.

Empfehlungen für den Probeanbau

Nach sehr hohen Erträgen im ersten LSV-Jahr bieten sich die Sorten RGT Exxon, Micheleen, P 8812, Sumumba und Volney für den Probeanbau an. Insbesondere P 8812 reift später ab und empfiehlt sich daher eher für Gunstlagen des Maisanbaus. RGT Exxon fällt durch eine gewisse Bestockungsneigung auf, macht in der Silomaisnutzung aber auch durch hohe Massenerträge auf sich aufmerksam.

Autor: Norbert Erhardt, Claudia Tendyck