Erfolgreiche Frühjahrauktion der Jährlingsböcke

Direkt nach dem Maifeiertag trafen sich viele Schäfer, Schafhalter, -züchter und Interessierte in Haus Düsse zur traditionellen Frühjahrsauktion für Jährlingsböcke der Wirtschaftsrassen. Markus Bark­hausen, Schafzüchtervereinigung NRW, war dabei und berichtet über die Highlights.

Bereits am späten Vormittag war der Auktionsplatz bei bestem Wetter schon gut gefüllt. Erstmals waren neben Schwarzköpfigen Fleischschafen (SKF) auch Zuchtschafe der Rassen Charollais (CHA) und Schwifter Schaf (SWS) mit von der Partie. Böcke der Rasse Suffolk (SUF) wurden nicht aufgetrieben.

Erstmals Swifter Schafe

Familie Wieschues aus Ahlen in Westfalen gab mit ihren Swifer Schafen ihr Debüt im benachbarten Kreis Soest. Vorgeführt wurde der Jährlingsbock der fruchtbaren und saisonalen Rasse Swifter Schaf (SWS) aus den benachbarten Niederlanden von Tochter Katharina.

Charollais: Markt geräumt

Christof May aus Wickede, Ruhr, war mit zwei Rassen vor Ort. Erstmals stellte er auch zwei Böcke der mittelgroßen, aus Frankreich stammenden, Fleischschafrasse Charollais vor. Beide in Zuchtwertklasse I gekörten Böcke fanden in NRW einen neuen Besitzer. Die Käufer freuten sich über einen vergleichsweise günstigen Durchschnittspreis in Höhe von 650 €.

Tabelle 1: Die Ia- prämierten Böcke der Veranstaltung

Rasse Klasse Kat.-Nr. Züchter Foto Zuschlag, €
CHA 1 3 Christof May, Wickede, Ruhr 1 550
SKF 2 11 FS Schafzucht Specht, Hünxe 4 700
SKF 3 13 ** Schafzucht Specht, Hünxe 2 2.700
SKF 4 18 LS* PPA Grünland GbR, Voerde 3 3.000
SKF 5 26 PA Grünland GbR, Voerde   1.600
SKF 6 37 PA Grünland GbR, Voerde   1.500
SKF 7 38 PA Grünland GbR, Voerde   2.800

LS = Landessieger, * = Sieger, ** = Reservesieger, FS = Fleischsieger

Schwarzköpfiges Fleischschaf mit vielen Auszeichnungen

Von 35 vorgestellten Böcken dieser Rasse stufte die Körkommission lediglich drei Böcke in die Wertklasse 2 ein, somit gingen 32 Böcke der Wertklasse 1 in die Prämierung. Gerichtet wurden Böcke aus sieben NRW-Zuchten in sechs Altersklassen.

In den beiden ersten Klassen zu je fünf Böcken hatte die Zuchtstätte Schafzucht Specht aus Hünxe die Nase vorn. In beiden Klassen brillierte die Zuchtstätte und stellte rahmige und korrekte Klassensieger. Der Ia-prämierte Bock der ersten Altersklasse wurde zusätzlich zum Fleischsieger erklärt.

Die renommierte Zuchtstätte von Manfred und Christian Studen aus Hallenberg konnte beide vorgestellten Böcke im Mittelfeld platzieren und erzielte mit einem Ib-prämierten Bock ihr bestes Ergebnis des Tages.

Ebenso das Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft in Haus Riswick. Die Zuchtstätte war mit fünf Böcken vor Ort. Auch Burkhard Schmücker aus Büren konnte sich im Einzeltierwettbewerb mit einem seiner Böcke bis auf den zweiten Platz vorarbeiten. Christof May erzielte mit einem Ic-prämierten Bock seine beste Platzierung bei dieser Rasse.

In den nachfolgenden vier Altersklassen kam an den Böcken der Zuchtstätte PA Grünland in Voerde niemand vorbei. Trotz großer Konkurrenz aus den Zuchten Studen, Schmücker, May und Haus Riswick waren die Böcke aus Voerde immer wieder an der Spitze.

Der beste Bock des Tages war dann schlussendlich auch verdient ein Bock aus der Zuchtstätte der PA Grünland GbR. Der typvolle Bock konnte sich gegen die anderen fünf Ia-prämierten Böcke der Rasse SKF und auch in der nächsten Runde gegen die beiden Böcke der Rassen CHA und SWS durchsetzen. Er wurde als Höhepunkt des Tages zum Landessieger gekürt.

Sammlungswettbewerb

Im Sammlungswettbewerb „Drei Söhne eines Vaters“ kämpften vier Sammlungen um die begehrte Plakette. Hier setzte sich die Zuchtstätte Burkhard Schmücker aus Büren mit der Sammlung „Horst“ durch. Preisrichter Klaus Michels lobte die Ausgeglichenheit der vorgestellten Böcke.

Schwarzköpfe mit höchsten Durchschnittspreisen

Mit 29 verkauften Böcke konnte stückzahlmäßig nicht ganz an die Erfolge des Vorjahres angeknüpft werden. Jedoch war der Durchschnittspreis beachtlich: Mit 1 144 € waren die Böcke in diesem Jahr deutlich teuer. Exakt 212 € mussten die Käufer gegenüber 2023 mehr investieren, um nicht mit einem leeren Anhänger wieder heimzufahren. Elf Mal wurde die Schallgrenze von 1 000 Euro durchbrochen. Der Landessieger wurde für mit 3 000 € teuerster Bock des Tages.  

Tabelle 2: Preisübersicht 

Rasse Auktionslot Verkauft Ø-Preis Preisspanne
CHA 2 (0)  2 (0) 625 (0) 550 bis 700 (-)
SKF 35 (40) 29 (40) 1 144 (932) 500 bis 3 000 (600 bis 2 000)
SWS 1 (0) 0 (0) - (-) -

CHA = Charollais, SKF = Schwarzköpfiges Fleischschaf, SWS = Swifter Schaf, () = 2023

Verabschiedung

Vor der Auktion wurde es noch einmal emotional: Rochus Rupp, langjähriger Mitarbeiter der Land­wirt­schaftskammer NRW, wurde nach 38 Jahren seitens des Verbandes in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. 1986 stellte er sich anlässlich dieser Veranstaltung auf dem Schützenplatz in Paderborn beim Verband vor und wechselte später dann als Berater zur Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe.

Bitte vormerken: Die nächsten Absatzveranstaltungen für Zuchtschafe finden voraussichtlich am 17. und 18. August im Rahmen der NRW Schaftage in Krefeld statt. Weitere Details und Fotos von der Frühjahrsauktion in Haus Düsse finden Sie auf der Website des Schafzuchtverbandes und der Schafzüchtervereinigung NRW unter www.schafe-schuetzen.de, Rubrik Veranstaltungen.

Schafbockauktion 2024, Foto 1Bild vergrößern
Die besten Drei (v.l.n.r.): Swifter Bock der Familie Wieschues aus Ahlen, vorgeführt von Tochter Katharina; Siegerbock SKF und späterer Landessieger der Zuchtstätte PA Grünland GbR aus Voerde, Ia-prämierter Bock der Rasse Charollais aus Zucht Christof May aus Wickede (Ruhr).
Schafbockauktion 2024, Foto 2Bild vergrößern
Sieger und Reservesieger der Rasse SKF. Links der Siegerbock und spätere Landessieger aus der Zuchtstätte der PA Grünland, Rechts der Reservesieger aus der Zuchtstätte Schafzucht Specht, Hünxe, vorgeführt von Anja Viethen.
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Landessieger der Jährlingsböcke: Der korrekte und rahmige Bock aus der Zuchtstätte der PA Grünland GbR in Voerde, vorgestellt von Tochter Alina Jochmann, wechselte zum Tageshöchstpreis den Besitzer. Er wurde für 3 000 € nach Mecklenburg-Vorpommern verkauft.
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Der Fleischsieger der Rasse Schwarzköpfiges Fleischschaf der Schafzucht Specht aus Hünxe zeigte eine ausgeprägte Aussen- und Innenkeule, hier vorgeführt von Erich Specht. Rechts im Bild Preisrichter Klaus Michels aus Echtershausen in Rheinland-Pfalz.
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Die ausgeglichene Siegersammlung der Rasse SKF aus der Zuchtstätte Schmücker in Büren, vorgeführt von Burkhard Schmücker, Mitarbeiter Daniel Luis und Wilhelm Prinz aus Beckum.
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Ortrun Humpert, Vorsitzende der Schafzüchtervereinigung NRW, bedankte sich gemeinsam mit Zuchtleiterin Fides Marie Lenz bei Rochus Rupp, Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer NRW, für die jahrzehnte lange gemeinsame Zusammenarbeit.

Autor: Markus Barkhausen