Bodenverdichtungen und Bodenerosion

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Reifendruck an die Bodenverhältnisse anpassen

Ursachen von Verdichtungen

  • Geologie und Bodenentwicklung
  • Bodenbearbeitung, z. B. durch falsche, meist zu nasse Bearbeitung
  • Bewirtschaftung, z. B. durch bodenschädigende Befahrung bei Düngung und zu hohen Achslasten.

Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenverdichtungen Voraussetzungen

  • Wasserregulierung (Vorflut, Drainung) störungsfrei regeln
  • pH-Wert überprüfen, falls erforderlich: Kalkung
  • Förderung der biologischen Aktivität zur Gefügestabilisierung (organische Düngung, Zwischenfruchtanbau).

Technische Möglichkeiten

  • Bearbeitungstiefe (Pflugtiefe) wechseln
  • Vermeidung von Bearbeitung und Befahren von Böden im nassen und feuchten Zustand (bei Sandböden weniger relevant)
  • Vermeidung hoher Fahrzeug- und Gerätegewichte bei hoher Bodenfeuchte
  • Einsatz von Breitreifen und Zwillingsbereifung auf druckempfindlichen Böden und bei nassem Bodenzustand, Gerätekopplung zur Einsparung von Arbeitsgängen
  • Trennung von Transport und Ausbringgeräten, z. B. Gülleausbringung
  • tiefere und intensive Lockerung nur nach Bedarf
  • Abstimmung von Schlepperleistung und Zugkraftbedarf, um Schlupf zu vermeiden, verstärkter Einsatz getriebener statt gezogener Geräte
  • Reduzierung des Reifeninnendrucks, Reifendruckregelanlage
  • Verteilung der Radlast auf mehrere Achsen
  • Verringerung der Bodenbearbeitungsintensität.

Beseitigung von Bodenverdichtungen

Notwendige Vorarbeiten

  • eingehende Bodenprofiluntersuchungen über Verbreitung, Tiefenlage, Mächtigkeit und Verfestigungsgrad von Verdichtungen (ggfs. Spezialberatung beanspruchen)
  • Entscheidung zur Tiefenbearbeitung ja/nein, erst danach Entscheidung über das Verfahren: Tieflockern, Tieffräsen, Tiefpflügen.

Voraussetzungen

  • angemessene Wasserregulierung, ggfs. zunächst Vorentwässerung durchführen
  • pH-Wert überprüfen, falls erforderlich: Kalkung
  • Tiefenbearbeitung nur bei ausreichend trockenem Bodenzustand (< 50 % nFK); zur Druckminderung möglichst mit bodenschonenden Fahrzeugen arbeiten
  • Einsatz geeigneter Lockerungsgeräte
  • bodenschonende Bestellarbeit, tiefer bearbeitete Flächen sind nach der Tiefenbearbeitung besonders druckempfindlich, unbedingt wenig und mit geringem Bodendruck befahren
  • Anbau von tiefwurzelnden Früchten und Zwischenfrüchten in den ersten Jahren nach der Tiefenbearbeitung zur Gefügestabilisierung.

Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenerosion durch Wasser

  • Boden möglichst ganzjährig bedecken, z. B. durch Anbau von Wintergetreide und frühdeckenden Fruchtarten (z. B. Winterraps nach Wintergerste) oder durch
  • Anbau von Zwischenfrüchten
  • Untersaaten in erosionsgefährdeten Reihenkulturen
  • Mulchsaatverfahren bei spätdeckenden Fruchtarten
  • Belassen von Ernterückständen und Zwischenfrüchten über Winter auf dem Boden oder oberflächennahe Einarbeitung
  • Grünlandnutzung
  • Vermeidung und Behebung von Bodenverdichtungen.
  • Boden zur Stabilisierung des Bodengefüges regelmäßig mit Kalk versorgen; Boden mit organischer Substanz (Wirtschaftsdünger, Ernterückstände, Zwischenfrüchte) versorgen, um den Wasser- und Lufthaushalt sowie die Humusbildung günstig zu beeinflussen
  • Boden hangparallel bearbeiten, zu lange Schläge ggf. teilen
  • bearbeitungsbedingte Bodenverdichtungen vermeiden, gegebenenfalls auflockern
  • Saatbett nicht zu fein bereiten, um Verschlämmungen zu vermeiden
  • Randstreifen entlang von verschüttungsgefährdeten Gräben, Vorflutern und Gewässern anlegen.

Weiterführende Hinweise zu Ursachen und der Bedeutung der Bodenerosion durch Wasser sowie Möglichkeiten zu deren Vermeidung finden Sie in dieser Broschüre: