Nitratdienst März 2024

Andüngung des WintergetreidesBild vergrößern
Andüngung der Winterungen konnte erfolgen

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des mineralischen Bodenstickstoffs im Zeitraum von Mitte Februar bis Anfang März. Das Wetter in dieser Zeit war relativ freundlich, sodass der anhaltende Niederschlag in NRW für 7 bis 10 Tage unterbrochen war. An den Wetterstationen in NRW wurden im Durchschnitt 35 mm Niederschlag in Summe gemessen. Der höchste Wert wurde in Krefeld (Niederrhein) mit 60 mm und der niedrigste Wert in Rüthen (Westfalen) mit 16 mm gemessen. Die Sonne schien in Bad Salzuflen (Westfalen) mit 60 Stunden am häufigsten. In Kleve (Niederrhein) mit 40 Stunden am wenigsten. Der Deutsche Wetterdienst zeigt auch am 08. März noch eine nutzbare Feldkapazität von 100%. Hinzu kamen Tagestemperaturen von bis zu 15 °C Anfang März. Die Flächen in NRW konnten bei der freundlichen Witterung größtenteils etwas abtrocknen, sodass zumindest die Befahrbarkeit für die Andüngung der Winterungen gegeben war und die erste Bodenbearbeitung für die Aussaat der Sommerungen stattfinden konnte.

Die Stickstoffversorgung der Kulturen hat sich, durch die Andüngung bedingt, im Mittel verbessert. Dort wo eine Andüngung noch nicht möglich gewesen ist, hat sich der Versorgungszustand verschlechtert. Auch wenn die steigenden Temperaturen zu einer steigenden Mineralisation führen, bleibt die N-Nachlieferung der Böden endlich. Hinzu kommt, dass die noch nassen Böden sich langsamer erwärmen. Aufgrund der ausbleibenden Niederschläge, kann davon ausgegangen werden, dass Auswaschungsverluste zuletzt kein Problem mehr dargestellt haben. Auf den gedüngten Referenzflächen spiegelt sich die Andüngung auch deutlich in den Analyseergebnissen wieder. Insbesondere die Krume kann nun Stickstoff und den oft mitgeführten Schwefel bereitstellen. Beispielsweise hat die Wintergerste in Münster 53 kg N/ha in mineralischer Form erhalten. Daraufhin stieg der Nmin-Wert von zuvor 5 auf nun 70 kg/ha. Im Durchschnitt steigerte sich der Nmin-Wert unter W-Gerste von 14 kg/ha (Februar) auf 48 kg/ha. Die Referenzflächen, die mit Winterroggen bestellt sind, haben teilweise flüssigen Wirtschaftsdünger erhalten. Da Wirtschaftsdünger in der Regel kein Nitrat- Stickstoff, sondern überwiegend Ammonium-Stickstoff enthält, muss dieser erst nitrifiziert werden. Dadurch ist die N-Wirkung auch etwas zeitverzögert. In den gut entwickelten W-Roggenbeständen ist das aber genau richtig, um kein Überwachsen zu provozieren. Wie auch in der W-Gerste hat im Winterweizen die Andüngung zum Ansteigen der Nmin-Werte geführt. Im Mittel zeigen die Analysen 47 kg Nmin/ha unter W-Weizen. Hier wurde Stickstoff überwiegend mineralisch als Nitrat-N gegeben, um die Entwicklung der teilweise noch spärlichen Bestände zu fördern. Die Referenzflächen, die mit Zwischenfrüchten bestellt sind, blieben bisher unberührt, außer der Fläche mit Ölrettich in Warendorf. Dort führte die organische Düngung zu einem Analyseergebnis in 0 bis 90 cm von 125 kg Nmin/ha. Sonst gibt es keine großen Veränderungen der Nmin-Werte. Die zu sehenden geringen Schwankungen sind auf die Aktivität der Bodenorganismen zurückzuführen. Auffallend ist auch dieses Mal die Fläche in Issum mit ZF-Gras nach Kartoffeln. Die Analyse brachte in 0 bis 90 cm 0 kg N/ha hervor. Scheinbar hat das starke Wachstum des Grases zu einer vollständigen Aufnahme des Nmin geführt, bei gleichzeitiger Stagnation der N-Nachlieferung aus dem Bodenvorrat.

Autor: Lukas Otten