Jakobskreuzkraut rasant ausgebreitet

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Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea). Foto: Günter Klingenhagen

Das Jakobskreuzkraut, ein sehr giftiges, zurzeit gelb blühendes Unkraut, hat sich in diesem Jahr in allen Regionen Nordrhein-Westfalens ausgebreitet. Schwerpunkt des Befalls ist der Niederrhein, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Verbreitet ist es auf Stilllegungsflächen, extensiv genutzten Weiden, vor allem Pferdeweiden, Extensiv-Grünlandflächen, Wegrändern und Böschungen zu finden. Um eine weitere rasante Ausbreitung einzudämmen, muss die Samenbildung verhindert und die betroffene Fläche bei Blühbeginn gemäht werden.

Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) ist auch unter dem Namen Jakobsgreiskraut bekannt. Pferde und Rinder reagieren empfindlicher als Schaf und Ziege auf die Giftstoffe, die sich in der Leber langsam anreichern und zu chronischen Krankheitsprozessen führen. Die Pflanze ist nicht nur im frischen Zustand giftig, die Alkaloide werden auch nach Heu- und Silagebereitung nicht abgebaut. Eine Verfütterung sollte auf jeden Fall vermieden werden, da erste Schäden bereits nach Aufnahme geringerer Futtermengen zu erwarten sind.

Optimale Vermehrungsbedingungen findet das Jakobskreuzkraut auf Weiden mit mangelnder Weidepflege und unterlassener Nachmahd. Besonders häufig ist es daher auf Pferdeweiden anzutreffen. Da das Jakobskreuzkraut empfindlich auf häufige und frühe Nutzung reagiert, ist ein regelmäßiger Schnitt oder bei Weidehaltung ein regelmäßiger Wechsel von Weide- und Schnittnutzung der wirksamste Schutz vor weiterer Ausbreitung. Auch alte Pflanzen können mit diesen Methoden allmählich zurückgedrängt werden.

Als wichtigste Bekämpfungsmaßnahme muss die Samenbildung der Pflanze verhindert werden. Das bedeutet, dass betroffene Flächen spätestens bei Blühbeginn gemäht werden müssen. Bei Auftreten von Einzelpflanzen ist die mechanische Bekämpfung durch Ausreißen oder Ausstechen die sicherste und wirksamste Methode. Abgemähte oder ausgestochenen Pflanzen dürfen nicht liegen bleiben, sondern müssen abgeräumt werden. Wichtig ist auch, dass alle Pflanzen in Weideecken, unter Weidezäunen und an angrenzenden Böschungen mit erfasst werden, denn die Samen einer einzelnen Pflanze reichen aus, eine ganze Weidekoppel flächendeckend innerhalb eines Jahres zu verseuchen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 04.07.2007