Rüben halten Mittagsschlaf

Trockener ZuckerrübenbestandBild vergrößern
Die Trockenheit im Mai und Juni 2018 macht den Kulturen schwer zu schaffen

Viele Zuckerrübenfelder sehen zurzeit traurig aus. Die Rüben lassen die Blätter hängen, teilweise liegen sie sogar platt am Boden. Vertragen die Rüben die Hitze nicht? Die Experten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen sagen nein. Die Zuckerrübe, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, fühlt sich auch bei heißem Wetter noch relativ wohl. Sie hat sehr tiefe Wurzeln und kann Wasser auch aus tiefer liegenden Bodenschichten nutzen. Damit sie bei der Hitze nicht unnötig Energie verbraucht, geht sie tagsüber in Schlafstellung über, indem sie die Blätter hängen lässt. Nachts richten sich die Blätter in der Regel wieder auf.

Da die Wasserversorgung durch den vielen Regen gut war, haben die Rüben in diesem Jahr besonders viele Blätter. Deshalb schlafen die Rüben in diesem Jahr besonders schnell, weil der üppige Blattapparat besonders rasch auf Hitze reagiert.

Insgesamt geht es den Rüben zurzeit relativ gut, und Experten hoffen auf eine gute Ernte. Das ist besonders erfreulich, denn nach der Saat im Frühjahr bereiteten die Rüben vielen Bauern Sorgen, weil sie auf Grund der Trockenheit im April nicht keimten und untätig im Boden lagen. Der milde und feuchte Mai half den Rüben jedoch, den Rückstand wieder aufzuholen, so dass die Zeichen für die Ernte zwischen Mitte September und Ende Dezember im Augenblick recht gut stehen.

In Nordrhein-Westfalen werden auf knapp 66 000 Hektar Zuckerrüben angebaut. Der Schwerpunkt liegt mit etwa 56 000 Hektar in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 17.07.2007