Exkursionen

Borkener Fachschüler auf USA-Reise 2019Bild vergrößern
Blick über einen Teil des Yosemite Nationalparks


Borkener Fachschüler auf USA-Reise 2019Bild vergrößern
Feedlot der Familie Brandt


Borkener Fachschüler auf USA-Reise 2019Bild vergrößern
Milchviehbetrieb im Central Valley


Borkener Fachschüler auf USA-Reise 2019Bild vergrößern
Besuch auf der Mandelplantage von Yara


Weite Landschaften, Kultur und Landwirtschaft – Die USA Reise der Fachschule 2019

Seit vielen Jahren fährt die Abschlussklasse der Fachschule nach den Abschlussklausuren nach Amerika. Unter der Leitung von Herrn Dr. Epkenhans wurde so schon vielen Absolventen die Möglichkeit zu Teil, einen anderen Kontinent aus mehreren Blickwinkeln kennenzulernen. Das Ziel von Dr. Epkenhans war es dabei immer, dass die Absolventen zum krönenden Abschluss ihrer Schulzeit noch einmal einen weiten Blick über den Tellerrand wagen konnten, um damit ihren Horizont deutlich zu erweitern. Nicht selten konnten die angehenden Betriebsleiter auch bei ihrer späteren Arbeit auf ihren Betrieben von den Erlebnissen in den USA profitieren.

Über die Jahre hinweg erfreute sich die USA Reise bei den Studierenden stets sehr großer Beliebtheit und wurde daher auch für das Ende des Schuljahres 2018/19 von Dr. Epkenhans angeboten. Aufgrund des tragischen und plötzlichen Verlustes des ehemaligen Schul- und Kreisstellenleiters stand die Tour im vergangenen Schuljahr jedoch kurz vor dem Aus. Nach längeren Diskussionen entschloss sich das Lehrerkollegium gemeinsam mit den Studierenden dann aber doch noch dazu, die Fahrt zu wagen und die Tradition der Fachschule fortzusetzen.

So brachen die beiden Fachlehrer Martin Heggemann und Marc Höckesfeld gemeinsam mit 15 Absolventen der Fachschule am 12.06.2019 auf eine Tour durch den Sonnenstaat Kalifornien auf. Die Gruppe hatte bis zum 22.06.2019 Zeit, um den kompletten Staat auf einer vorher durchgeplanten Route zu durchqueren und zu erkunden. Zur Bewältigung der über 2.000 Meilen langen Fahrtstrecke, wurden im Vorfeld drei Vans gebucht, welche die Reisenden sicher von Ort zu Ort bringen sollten.

Startpunkt des Roadtrips war, wie auch in den Jahren zuvor, die Metropole San Francisco. Von hier aus führte der Weg die Reisgruppe über Sacramento und dem Yosemite Nationalpark bis zum Joshua Tree Park und heran an die mexikanische Grenze. Da auf diesem Weg aber nur die östliche Hälfte des Staates durchquert wurde, ging es von der Grenze zu Mexiko dann über Los Angeles, Santa Monica und Monterey zurück zum Ausgangspunkt der Tour – San Francisco. Der größte Teil der Fahrtstrecke führte hierbei über den berühmten Highway Nr. 1, der entlang der Küste des pazifischen Ozeans verläuft.

Die gesamte Fahrtzeit war geprägt von den unterschiedlichsten Eindrücken. Vor allem die sehr wechselhafte Landschaft war für alle Beteiligten eine völlig neue Erfahrung. Es ging immerhin aus der Steppenlandschaft hinauf auf schneebedeckte Berg-gipfel, vorbei an imposanten Seen-landschaften zurück in die Wüste und letztendlich an die wunderschöne Küste des Pazifiks. In dieser Hinsicht wurde wirklich alles geboten.

In den vielen verschiedenen Orten die auf der Tour angefahren wurden, gab es ebenfalls ausreichend Möglichkeiten die US-Amerikanische Kultur kennenzulernen. Auch in dieser Hinsicht kamen viele verschiedene Eindrücke auf die Absolventen und die Lehrkräfte zu. Ob es nun bei einem kühlen Bier in einer der Großstädte, einem der unzähligen Hamburger in einem der vielen Diners oder im direkten Gespräch mit den Einheimischen war, die gesammelten Eindrücke werden allen Beteiligten ein Leben lang in guter Erinnerung bleiben.

Neben der Landschaft und der Kultur war aber natürlich auch die in Kalifornien betriebene Landwirtschaft von großem Interesse für die Gruppe. Hier stand vor allem das berühmte Central Valley im Vordergrund. Auf der Tour wurden die verschiedensten landwirtschaftlichen und industriellen Betriebe besichtigt und genauso abwechslungsreich wie die Landschaft, waren auch die einzelnen Betriebe.

Als ein großes Highlight ist hier u.a. der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Brandt in Indio zu nennen. Die Familie bewirtschaftet einen Bullen-mastbetrieb mit insgesamt 130.000 Bullen, einen eigenen Schlachthof an dem täglich bis zu 700 Stück Großvieh geschlachtet werden und eine Bahnstation an der aus dem mittleren Westen große Mengen von Mais abgeladen, zwischengelagert und schließlich zum eigenen Mastbetrieb transportiert werden. Trotz der enormen Größe des Familienbetriebs wurde die Reisegruppe den ganzen Tag von den Geschäftsführern persönlich durch die genannten Betriebszweige geführt. Hierbei standen sie jederzeit Rede und Antwort für die vielen Fragen der ehemaligen Studierenden.

Im Central Valley ging es vorbei an unendlich groß wirkenden Mandelplantagen und verschiedensten Citrusfrüchten u.a. auch zum Milchviehbetrieb von Herrn Barteling. Mit seinen knapp 1.000 Milchkühen gehört dieser inzwischen schon zu den kleineren Milchviehfarmen im Central Valley. Als Auswanderer aus den Niederlanden konnte Herr Barteling der Reisegruppe jedoch besonders gut und authentisch von seinen Erfahrungen und der Wirtschaftsweise der Farmer in Kalifornien berichten. Da er sowohl die landwirtschaftliche Praxis Mitteleuropas als auch die der Landwirte Westamerikas kennt, war ein äußerst interessanter und informativer Austausch hier die logische Konsequenz.

Damit die wissenschaftliche Seite der Landwirtschaft auf der Tour nicht zu kurz kam, wurde neben einem von der University of California geführten Reisanbaugebiet noch eine Versuchsfläche mit Mandelbäumen der Firma Yara besichtigt. Die Reisenden hatten das Glück, dass sich zwei leitende Angestellte bei ca. 40°C im Schatten mehrere Stunden Zeit nahmen, um über das Mandelgeschäft der Industrie und den aktuellsten Forschungsgegenständen in diesem Bereich zu berichten. In diesen Stunden des Austausches wurden unter anderem Themen wie die klassische Bodenbearbeitung, verschiedene Bewässerungsstrategien in der Wüste Kaliforniens bis hin zu den neuesten Erfindungen im Bereich des Digital Farmings besprochen. Damit wurde eine sehr breite Palette von landwirtschaftlichen Themen alleine bei diesem Termin in hoher Qualität bedient.

Aus dem oben beschriebenen bunten Strauß aus Landschaft, Kultur und Landwirtschaft konnte wirklich jeder der Reisenden etwas für sich und seine persönliche weitere Entwicklung ziehen. Zur Erleichterung der beiden mitgereisten Lehrkräfte, welche die Tour im Vorfeld maßgeblich geplant hatten, fiel dementsprechend positiv auch das Feedback der mitgereisten Fachschulabsolventen aus.

So bleibt festzuhalten, dass auch wenn es viel Vorbereitungszeit, ein wenig Überwindung und auf der weiten Tour durchaus auch etwas Durchhaltevermögen von allen Beteiligten verlangt hat, war die Reise letztendlich ein voller Erfolg. Nicht zuletzt auch, da die Tradition und die dahinterstehende Idee von Herrn Dr. Epkenhans erfolgreich weitergeführt werden konnte.

Marc Höckesfeld und Martin Heggemann