LERN Landwirt

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Wiedererkennungseffekt - das Bild bzw. der Videoclip auf jedem Medium Von links: Martina Werner, Benedikt Pieper, Jonna Sümpelman, Jan Elpers


Projekt LERN Landwirt
Schulbesuch mit Nutzung der VR- Brillen


Projekt LERN Landwirt
Schulbesuch mit life Aktivität -Besichtigung des Hühnermobil auf Hof Elpers


Der moderne Landwirt-Motivationsaktion für den Beruf „Landwirt“

Martina Werner, Benedikt Pieper, Jonna Sümpelman und Jan Elpers widmeten sich dieser Thematik. Sie sind über den Projektzeitraum hinausgehend als Scouts für den Beruf „Landwirt“ im Kreis Borken, Recklinghausen und in Wesel aktiv. Für die Öffentlichkeitsarbeit bezogen auf die Vorstellung des Berufsbildes“ Landwirt“ wurde von den 4 Studierenden in kreativer Arbeit

  • zwei Logos
  • ein Aushang für die kooperierenden Schulen
  • ein Faltblatt mit Kurzinformationen
  • und eine eigene, schülerzentrierte Präsentationen zum Berufsbild

entwickelt.

Innovativ sind die Darstellungen, denn sie zeigen den Beruf des Landwirtes und unsere Branche als:

  • Landwirtschaft ist mehr als Ackern und Tiere- füttern.
  • Landwirtschaft heißt auch Leidenschaft leben.
  • Landwirt kann jeder lernen!
  • Landwirte sind Tierschützer!
  • Landwirte sind Umweltschützer!
  • Landwirte sind Unternehmer!
  • Landwirte sind modern und arbeiten auch digital!

Weil die Digitalisierung auch in der Landwirtschaft eine große Rolle spielt, wurden Fotos von der Büroarbeit am Computer, das automatische Melken mit Melkrobotern und die vollautomatisierte Schweinefütterung in der Präsentation mit aufgenommen. Da Landwirte auch Strom aus Wind, Biogas und Sonne im Sinne der Nachhaltigkeit erzeugen wurden auch diese Aspekte einbezogen, weil die Erzeugung von erneuerbaren Energien in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger werden. Landwirtschaft bedeutet nicht nur Arbeit, sondern auch Landleben und Tradition, deshalb wurde die Präsentation mit diesen Themen beendet.

An drei der Schulen (Ahaus, Schermbeck und Wesel) ließen sich innerhalb der Projektwoche Schulbesuche realisieren. Es sind 52 Schülerinnen und Schüler über die Inhalte des Berufes „Landwirt/in“ im Besonderen und über die Landwirtschaft im Allgemeinen unterrichtet worden. Vier Lehrer, davon eine Biologielehrerin sowie drei Berufsorientierungslehrer wurden über die Landwirtschaft und das Berufsbild „Landwirt/in“ informiert. Die Schulbesuche waren in verschiedenen Varianten, immer aber interaktiv, geplant. Die eine Variante war die Vorstellung des Berufes Landwirt, anhand der Präsentation und im Anschluss der Einblick in die Tierhaltung mittels VR-Brillen - ausgeliehen von der Landwirtschaftskammer NRW, Haus Düsse - damit die Schülerinnen und Schüler eine genauere Vorstellung bekommen konnten (Gesamtschule in Wesel und Gesamtschule in Schermbeck).

Die zweite Variante - Realschule Anna Frank in Ahaus - beinhaltete zunächst auch die Vorstellung anhand der Präsentation. Im Anschluss wurde eine Fahrt zum Hof „Elpers“ organisiert und eine Hofbesichtigung gemacht, um auch diesen Schülerinnen und Schülern einen genaueren Einblick zu ermöglichen. Alle Veranstaltung wurden evaluiert und die Meinung zur Landwirtschaft in diesen 3 Klassen untersucht. Man verzichtete auf Fragebögen, weil Fragebögen nach eigenen Erfahrungen oft oberflächlich und nur für einen Moment gültig ausgefüllt werden. Stattdessen erarbeitete man ein eigenes Beobachtungsprotokoll, in welchem nonverbale und verbale Kommunikationsmuster festgehalten wurden. Die Auswertungen der Beobachtungsprotokolle zur Evaluation ergaben im Kriterium „qualitative Aussagen“ mehr positive als negative Bemerkungen der Schüler über die Landwirtschaft in einem Verhältnis 10:3. Positiv zum Beispiel: die Tierhaltung sei artgerecht, die Landwirtschaft produziert Nahrung für die Menschen, es ist ein Männer- und Frauenberuf; Negativ zum Beispiel, die Erwähnung der Gülle in Bezug auf Nitrat im Grundwasser.

Wie sollte man die Öffentlichkeitsarbeit für den Beruf Landwirt im Konkreten organisieren? Die meisten Teilnehmer folgten der Einladung bei der Organisationsform „Pflichtteil des Unterrichtes“. Bei der Organisationsform „freiwilliger Teilnahme“ ist die Teilnehmerzahl immer am geringsten gewesen. Ein Hofbesuch führt nicht zu einer höheren Attraktivität der Teilnahme an der Veranstaltung. Die moderne Technik der VR-Brillen reichten den jungen Schülerinnen und Schülern völlig aus, um sie zu begeistern. In der Variante „Pflicht des Teilnehmens“ waren die Schüler am diszipliniertesten.

Die fiktiven Kosten für alle Projektaktivitäten (Material erstellen, Besuche organisieren, durchführen, nachbesprechen) betrugen 2.443 €. Die vier beteiligten Personen haben im Durchschnitt 33 Arbeitsstunden in das Projekt investiert.

Für diese Aktivitäten und die akademische Leistung der objektiveren Evaluation mittels Beobachtung statt Fragebögen und dem Testen und Auswerten verschiedener Varianten von Schulbesuchen sowie der dauerhaften Wirkung des Projektes „4 Scouts für den Beruf Landwirt“ erhielten die vier Studierenden den 3. Platz beim Preis des vlf (Verein landwirtschaftlicher Fachschulen des Landes NRW) überreicht von Herrn Storm (Vorsitzender vlf NRW, links im Bild).

VLF-Preis für Fachschule Borken 2019
Überreichung des vlf Preises am 11. Juli 2019 in Südlohn

Autor: Dr. Cathleen Wenz