53. AGGF-Grünlandtagung in Haus Riswick vom 27.-29.08.2009

Teilnehmer der 53. AGGF-Tagung
53. AGGF-Grünlandtagung in
Haus Riswick vom 27.-29.08.2009

120 Wissenschaftler der Arbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau der Deutschen Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften sowie Gäste aus den Niederlanden, Luxemburg, Italien und der Schweiz konnte Herr Präsident Frizen, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, in der vergangenen Woche im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick begrüßen. Sie waren der Einladung der Landwirtschaftskammer gefolgt, die diesjährige Jahrestagung unter der Überschrift „Futterbau und Klimawandel: Grünlandbewirtschaftung als Senke und Quelle für Treibhausgase“ im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick in Kleve durchzuführen.  Damit wurde eine Thematik aufgegriffen, die in den letzten Jahren immer mehr ins Blickfeld gerückt ist und in der Zukunft immer mehr Bedeutung in der praxisnahen Forschung haben wird.

Nachdem zunächst Herr Staatssekretär Dr. Schink vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW die Fördermaßnahmen der Regierung zum Schutz des Grünlandes unter besonderer Berücksichtigung klimarelevanter Aspekte dargelegt hatte, wurde im Rahmen von Plenarvorträgen der aktuelle Kenntnisstand zur Emissionsproblematik bei der Grünlandnutzung und zur Ökobilanzierung in der Landwirtschaft vorgestellt und diskutiert sowie Einblick gegeben in die Grünlandwirtschaft und Grünlandnutzung in NRW. Darüber hinaus umfasste eine Posterpräsentation die Themen Düngung, Nährstoffflüsse, Energie, Futterbau und Klimawandel, Futterqualität und Fütterung, Weidehaltung, und weitere freie Themen.  

Beeindruckt waren die Teilnehmer von der Besichtigung des Landwirtschaftszentrums Haus Riswick. Nach der Neuorganisation präsentiert sich Haus Riswick heute als ein Kompetenzzentrum, in dem wissenschaftlich fundierte, praxisnahe Untersuchungen rund um die Milchviehhaltung und Grünlandnutzung durchgeführt werden. Die Tagungsteilnehmer waren beeindruckt sowohl von dem hohen wissenschaftlichen Niveau, mit dem die zukunftsorientierten Fragen bearbeitet werden, als auch von den Möglichkeiten, die der Standort Haus Riswick durch die höchst effiziente interdisziplinärer Zusammenarbeit der verschiedenen Arbeitsbereiche begonnen bei der Grünlandnutzung über die Futterkonservierung bis hin zur Durchführung von Fütterungs- und Haltungsversuchen im konventionellen und ökologischen Landbau und der Integration der Biogasanlage in den Futterbaubetrieb bietet. Besonders beeindruckte auch der noch im Bau befindliche neu konzipierten Fütterungsstall, der neue technische Vorraussetzungen schafft, dass auch die aktuellen Fragen der Nährstoffbilanzen und Klimagasentwicklung  in die Untersuchungen einbezogen werden können. Unter Grünlandexperten gilt der Standort Kleve auch heute noch als Hochburg der Weideforschung. Besondere Beachtung fanden die sehr positiven Ergebnisse, die im Ökobetrieb von Haus Riswick mit der Ganztagsbeweidung einer Hochleistungsherde demonstriert wurden. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass auch für die Zukunft unter veränderten Betriebsbedingungen auf diesem Gebiete weiterer aktueller Forschungsbedarf besteht, der auch weiterhin Schwerpunkt im Landwirtschaftszentrum sein wird.

Den Abschluss der Tagung bildete eine Exkursion durch den nördlichen Teil des Kreises Kleve. Intensive Grünlandnutzung eines weidehaltenden Betriebes in Emmerich sowie die extensive Grünlandnutzung im Naturschutzgebiet Salmorth und ein Blick über die Grenze nach Millingen in den holländischen Teil des Deutsch-niederländischen Landschaftsentwicklungsprojektes „De Gelderse Poort“ rundeten das anspruchsvolle Tagungsprogramm ab.

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