FOKUS Riswick

FOKUS Riswick 2015 - Vom Halm bis zur Milchkuh

Am 18. und 19. Juni 2015 fand auf den Hof- und Grünflächen des Versuchs- und Bildungszentrums Haus Riswick ‚Open Air‘ die zweitägige landwirtschaftliche Fachausstellung FOKUS RISWICK statt.

Fachausstellung mit 78 Austellern

78 Aussteller präsentierten ihre neuesten Maschinen, Geräte und Produkte. Innerhalb verschiedener Vorführungen auf Riswicker Grünflächen waren landwirtschaftliche Maschinen der Bereiche Grasernte und Futtervorlage im Einsatz. Auch das aktuell diskutierte Strip Till-Verfahren als Unterfußdüngung mit verbesserter Gülle-Ausbringtechnik wurde mit verschiedenen Maschinen in der Praxis von den anwesenden Landwirten begutachtet. Praktische Demonstrationen im Öko-Betrieb im Bereich Rindertaping, Akupunktur und Blutegeltherapie rundeten das Programm ab.

Ausstellerplan

Vom Halm bis zur Milchkuh lautete in diesem Jahr das Unterthema der im zweijährigen Rhythmus stattfindenden Veranstaltung. Eingeladen waren wieder Landwirte, landwirtschaftliche Fach- und Hochschulen, Berufsstände und landwirtschaftlich Interessierte.

Johannes Frizen, Präsident Landwirtschaftskammer NRW
 

Eröffnung von FOKUS Riswick
durch Johannes Frizen,
Präsident der Landwirtschaftskammer NRW

Johannes Remmel, Umweltminister NRW
 


Grussworte Johannes Remmel,
Umweltminister NRW

Josef Peters, Kreislandwirt Kreis Kleve


Grussworte Josef Peters,
Kreislandwirt Kreis Kleve

 

Vorführungen Futterernte

Vorführung Futterernte

Vorführung Futterernte

Vorführung Futterernte

Vorführung Futterernte

Am Vormittag waren die Riswicker Weideflächen das Ziel für alle Interessierten: 38 Maschinen, heißt: aktuelle Entwicklungen im praktischen Einsatz. Mähwerkskombinationen, Zettwender, Schwader, Ladewagen, Häcksler, Rundballen- und Packenpressen. Sauberes und qualitätsgerechtes Futter ist das Ziel jeglicher Silierung und Konservierung. Daher sind die Mähbalken für einen schwebenden Schnitt konzipiert, die Zettwender mit einer optimalen Mähgutaufnahme eingestellt und die Schwader für gleichmäßige und lockere Schwadbildung ausgelegt.

Für die Futterbergung stehen bei den Häckslern neben dem exakten Schnitt die Online-Messungen zur Futterqualität mit Hilfe von NIRS im Vordergrund.

Bei der Ernte schon die Qualitäten und Erntemengen erfassen, um die Rationsergänzung so einfach und kostengünstig wie möglich zu gestalten ist die neue Zielsetzung.

Mantelfolie statt Netz ist die Devise beim Pressen und Wickeln von Rundballen. Nur noch ein „Medium“ Folie erleichtert die Handhabung und Verwertung von Silagerundballen.

 

Vorführungen Futtermischwagen

Vorführung Futtermischwagen

Am zweiten Tag drehte sich bei den Vorführungen alles um exakte, homogene und schlagkräftige Futtermischrationen. Rund um die Riswicker Futtersiloanlage zeigten selbstfahrende Futtermischwagen ihre Qualitäten im praktischen Einsatz. Diese sind bei der Futtervorlage nicht mehr weg zu denken

Vorführung Futtermischwagen

Der Trend zum Selbstfahrer ist ungebrochen. Saubere Entnahme mit festem Restfutterstock, exakte Mengenerfassung und schonendes Mischen sind neben der arbeitswirtschaftlich und ökonomisch günstigen

Vorführung Futtermischwagen

Betriebsweise die Hauptargumente für den Selbstfahrer. Die Vielfalt an technischen Besonderheiten spiegelt den breiten Bedarf der Praxis wider.

 

Strip Till: ein neuer Begriff für die Bearbeitung von Ackerflächen

Strip Till

Die Darstellung des Strip-Till Verfahrens wurde zu zwei verschiedenen Zeiten auf der Ackerfläche direkt an den Maschinen erläutert. Mit Hilfe eines Spatens wurde der Boden des am Abend vorher durchgeführten Verfahrens besprochen und von den Anwesenden begutachtet. Die streifenweise Bearbeitung von Ackerflächen schont die Ressourcen wie Dünger, Energie und Wasser. In der technischen Ausgestaltung sind die Bedürfnisse der verschiedenen Standorte und Kulturen berücksichtigt.

Strip Till

Vorlaufende Schneidscheiben durchtrennen die vorhandene Pflanzen- oder Mulchfrucht. Vom Boden angetriebene Räumfinger entfernen die organischen Reste aus dem Bearbeitungs- und Saatbereich. Der folgende Lockerungszinken bricht den Boden auf die gewünschte Tiefe auf, ohne den Boden zu wenden.

Hinter diesem Zinken können organische oder mineralische Dünger abgelegt werden, die dann als „Nährstoffdepot“ genutzt werden können. Der geöffnete Bodenschlitz erfährt mit Hilfe von 2 Wellscheiben und anschließender Andruckrolle wieder den notwendigen Bodenschluss.

Strip Till

Die möglichen Arbeitsbreiten betragen 3 – 6 m. Innerhalb dieser Arbeitsbreite sind Reihen- bzw. Arbeitsabstände von 0,45 – 0,80 m möglich. In Sommerkulturen wie Mais und Kartoffeln haben sich diese Lösungen bisher bewährt. Die Elemente verfügen, um eine konstante Arbeit zu gewährleisten, über separate Steinsicherungen. Die Bodenbearbeitung erfolgt getrennt von der Aussaat, damit der Boden gut abtrocknen und sich erwärmen kann.

 

Vorführungen zu Akupunktur, Rindertaping und Einsatz von Blutegeln im Öko-Stall

Sehr erfolgreich werden in Haus Riswick bereits Seminare mit Blutegeltherapie, Akupunktur und Rinder-Taping durchgeführt. Auch während der FOKUS RISWICK-Veranstaltung waren Blutegel, Tapebänder und Nadeln innerhalb der Vorführungen im Einsatz.

Blutegel

Zunehmend gewinnt die Blutegeltherapie als alternative, schonende, nebenwirkungsfreie und effiziente Naturheilmethode auch in der Milchvieh-und Rinderhaltung an Bedeutung. Die Wirkstoffe wirken gerinnungs- und entzündungshemmend sowie schmerzlindernd und heilungsfördernd.

Rindertaping

Als alternative Heilmethode, die ursprünglich aus der humanen Physio- und Sporttherapie kommt, eignen sich besonders Rinder-Taping-Anlagen bei Kühen und Rindern zur Funktionsunterstützung der Muskulatur, Bänder, Sehnen und Gelenke oder zur Schmerzreduktion. Auch dieses relativ kostengünstige, nebenwirkungsfreie Heilungsverfahren wurde den Besuchern demonstriert.

 

Ausstellerversorgung

Ausstellerversorgung

Ausstellerversorgung

Die Landfrauen des Bezirksvereins Kleve versorgten mit mehreren E-Bikes die Aussteller mit selbst gemachten Fingerfood und heißen Kaffee, die Klever Fachschüler mit Kaltgetränken. Alle erhielten großes Lob für die engagierte und freundliche Abwicklung!

 

Ministerrundgang im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Riswick

Mit den landwirtschaftlichen Fachschülern ins Gespräch kommen, einer der Wünsche des Umweltministers. Unter Federführung von Dr. Anneke Hellberg-Bahr, Fachlehrerin am Standort, zeigten die Schüler dem Minister Ergebnisse und Ausarbeitungen ihrer Projekte der letzten Projektwoche.

Austausch zwischen Fachschülern und Minister Remmel
Austausch zwischen Fachschülern und Minister Remmel
Austausch zwischen Fachschülern und Minister Remmel
Austausch zwischen Fachschülern und Minister Remmel

 

Auch nutzte Umweltminister Remmel den Besuch in Haus Riswick zu einer Besichtigung des Riswicker Milchviehversuchsstalls und zeigte sich von den Möglichkeiten der wissenschaftlichen Forschungen beeindruckt.

Beim Rundgang über das Riswicker Hofgelände stellt Dr. Sebastian Hoppe, Stellv. Leiter Haus Riswick, verschiedene Haltungsformen der Kühe und Kälber, aber auch hochmoderne Kuhstall-Technik, auch für den Öko-Milchviehstall, vor.

Rundgang mit Minister Remmel
Rundgang mit Minister Remmel
Rundgang mit Minister Remmel

 

Rundgang mit Minister Remmel

v.l. Kreislandwirt Kreis Kleve Josef Peters; Stellvertretender Leiter Haus Riswick, Dr. Sebastian Hoppe; Kammerpräsident Landwirtschaftskammer NRW Johannes Frizen; Stellvertretender Abteilungsleiter Landwirtschaft, Gartenbau, Ländlicher Raum Umweltministerium Düsseldorf, Hans Leser; Leiter Haus Riswick, Dr. Franz-Josef Stork; Referatsleiter Fachbereich Tierproduktion LWK, Dr. Friedhelm Adam; Umweltminister NRW, Johannes Remmel.